Gelsenkirchen. Das Land stellt Gelsenkirchen zusätzliche Corona-Impfdosen für Bürger aus sozial benachteiligten Stadtteilen zur Verfügung. Was die Stadt plant.

Das NRW-Gesundheitsministerium weist 15 Kreisen und kreisfreien Städte ein Sonderkontingent des Impfstoffes von Johnson & Johnson zu – darunter auch Gelsenkirchen. Das geht aus einem entsprechenden Erlass vom 13. Mai hervor. Mit den zusätzlichen Dosen sollen aufsuchende Impfangebote in sozial benachteiligten Stadtteilen möglich gemacht werden. Wie die Stadt bekanntgab, erhält Gelsenkirchen knapp 2600 Impfdosen.

Bis Montag (17. Mai) will die Stadt dem Gesundheitsministerium ein Kurzkonzept zu den geplanten Maßnahmen vorlegen. Das ist laut Erlass Bedingung für die Ausgabe der Sonderimpfkontingente. Wie Stadtsprecher Martin Schulmann auf Anfrage erklärte, werden die zusätzlichen Dosen für wohnortnahe Impfangebote „dort, wo es nötig ist“ eingesetzt.

Corona-Krisenstabsleiter Wolterhoff: „Ein gutes Signal für Gelsenkirchen“

„In Gelsenkirchen gibt es kein reines ,Problemviertel’ wie Köln-Chorweiler oder Duisburg-Marxloh“, so Schulmann. Deshalb würden wohl über das Stadtgebiet verteilt verschiedene Impfmöglichkeiten eingerichtet – überall dort, wo es innerhalb der Bezirke benachteiligte Sozialräume gibt. Näheres stehe erst Anfang der kommenden Woche fest. Geimpft werde wohl in Institutionen wie Schulen oder Moscheen. „Fahrzeuge lassen sich so schnell nicht auftreiben“, sagt Schulmann.

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Corona-Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff begrüßte die Ankündigung des Landes ausdrücklich: „Das ist ein gutes Signal für Gelsenkirchen. Wir werden besonders gefährdete Personenkreise nun sehr niederschwellig und wohnortnah impfen und so hoffentlich zur weiteren Eindämmung des Infektionsgeschehens beitragen.“ Wann genau die Impfaktion starten kann, ist noch nicht klar.

Insgesamt 100.000 Impfdosen Johnson & Johnson für ausgewählte Kommunen

So viele Menschen wurden in Gelsenkirchen bisher geimpft

Im Gelsenkirchener Impfzentrum sind seit dem Start am 8. Februar rund 70.000 Dosen verimpft worden. 54.380 Erstimpfungen und 17.546 Zweitimpfungen wurden laut Impfbericht der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) (Stand 14. Mai) durchgeführt.

Bei Gelsenkirchener Hausärzten haben bisher 27.712 Bürger die Erstimpfung und 1.938 Bürger die Zweitimpfung erhalten. Mobile Teams haben in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen 9.561 Menschen die erste Impfung und 6.937 Menschen die zweite Impfung gespritzt.

Fest steht, dass in einer ersten Tranche 33.000 Dosen Johnson & Johnson für die ausgewählten Kommunen zur Verfügung stehen. Die Impfdosen von Biontech und Moderna seien in den Impfzentren für den Mai bereits verplant, so das NRW-Gesundheitsministerium. Insgesamt will das Land ein Sonderkontingent von 100.000 Impfdosen für Impfungen in sozial benachteiligten Stadtteilen und für die Impfung von Obdachlosen zur Verfügung stellen.

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Neben Gelsenkirchen hat das Land unter anderem Duisburg, Dortmund, Oberhausen, Herne und Hagen ausgewählt. Grundlage waren hierbei laut Gesundheitsministerium die Mindestsicherungsquote (ein zusammengefasster Indikator, der den prozentualen Anteil der Empfängerinnen und Empfängern von Mindestsicherungsleistungen an der Gesamtbevölkerung ausweist) und die Sieben-Tage-Inzidenz. Die lag am Freitag (14. Mai) in Gelsenkirchen bei 110,5, wobei dieser Wert wenig aussagekräftig ist, da am vorangegangenen Feiertag keine Daten übermittelt wurden.