Gelsenkirchen. Steven Hornig aus Gelsenkirchen will „Mr. Handwerk 2022“ werden. Was hinter dem Wettbewerb steckt und weshalb er der perfekte Kandidat sei.
Einen besseren Repräsentanten für das Handwerk kann sich Simon Unkhoff nicht vorstellen. „Er lebt einfach für den Beruf“, sagt der Marketingleiter des Betriebs „Die Meisterleister“ über Steven Hornig, einen 22-jährigen Maler und Lackierer aus Gelsenkirchen, der ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen hat: Er will „Mr. Handwerk 2022“ werden.
Das ist ein Wettbewerb, den das Handwerksblatt in diesem Jahr zum zwölften Mal durchführt. Die Gewinner, eine Handwerkerin und ein Handwerker, werden zwölf Monate lang authentische Botschafter der weit über 100 Ausbildungsberufe in Deutschland sein. Sie sollen in ihrer täglichen Arbeit eine Mission sehen, Traditionen pflegen, die Zukunft meistern. Das alles könne Hornig, der lustig sei und als junger Arbeiter gut über seine Ausbildungszeit sprechen könne, bestens verkörpern, erklärt Unkhoff.
„Mr. Handwerk“: So läuft der Wettbewerb ab
Einige Runden sind für Hornig aber noch zu überstehen, bis er den Titel womöglich in die Emscherstadt geholt haben wird. Bis August kann er auf einer Online-Plattform Stimmen sammeln. Wenn der 22-Jährige genügend Votes erhält und die Jury überzeugt, winkt ihm ein professionelles Fotoshooting.
Klappt es im dritten Anlauf?
Steven Hornig wird auf verschiedenen Baustellen eingesetzt. Der Betrieb, bei dem er arbeitet, versteht sich als Dienstleister. „Wenn andere Betriebe Engpässe haben, helfen wir aus“, sagt Simon Unkhoff von den „Meisterleistern“. Neben Malern und Elektrikern, wie Hornig einer ist, arbeiten beispielsweise auch Tischler und Elektriker bei der Firma, die in Recklinghausen, Dortmund und Oberhausen sitzt.
Bereits zum dritten Mal schicken die „Meisterleister“ einen Kandidaten ins Rennen. Steven Hornig soll nun endlich gewinnen und „Mr. Handwerk“ werden. „Wir finden den Hintergedanken des Wettbewerbs gut“, so Unkhoff. Hornig könne das Handwerk nach vorne bringen.
Seine Bilder sowie Fotos von elf weiteren Handwerkerinnen und Handwerkern werden in einem deutschlandweit vertriebenen Kalender abgedruckt, mitsamt Steckbrief und Jobbeschreibung. In einer zweiten Abstimmung im Sommer 2022 werden schließlich die beiden Sieger gekürt.
„Die Meisterleister“ machen derzeit Werbung in den Sozialen Netzwerken und Hornig selbst hat seine Freunde akquiriert, fleißig abzustimmen. Sein Vorteil: „Ich bin nicht menschenscheu und kenne viele Leute in Gelsenkirchen“, sagt er und lacht. Die offene Art hat er auch in seiner Profilbeschreibung auf dem Abstimmungsportal hervorgehoben. Ein humorvoller und bodenständiger Kerl sei er. Mit ihm habe man immer Spaß auf der Baustelle. Der Bulmke-Hüllener, der zurzeit in Lünen eingesetzt wird, erzählt: „Ich habe schon morgens einen Spruch auf den Lippen, die Kollegen freuen sich darauf.“
Gelsenkirchener Maler und Lackierer will mit Vorurteilen ausräumen
Was er hingegen ernst nehme, ist sein Job. Hornig hält Gebäude instand, tapeziert, schleift, beschichtet Wände und muss verschiedene Spachteltechniken beherrschen – eine Wissenschaft für sich, die schnell unterschätzt werde. Maler und Lackierer, das sei ein „breitgefächerter und herausfordernder Job“, betont Hornig. Das Schöne an dem Beruf: Man könne nach dem Feierabend sehen, was man den Arbeitstag über erschaffen hat.
Die Vorzüge eines Handwerksberufs liegen für Hornig seit Kindestagen auf der Hand. Sein Vater macht in Gas und Heizung, sein Onkel ist Elektriker, sein Opa hat Kaminbauer gelernt. „Ich wollte damals immer mithelfen, wenn es etwas zu tun gab. Deshalb war es mir klar, dass ich ebenfalls ein Handwerk erlernen möchte“, sagt Hornig, der als „Mr. Handwerk 2022“ gerne mit Vorurteilen ausräumen möchte.
Übrigens: Momentan sieht es für ihn gut aus. Das Stimmungsbarometer, das die bisherigen Abstimmungsergebnisse anzeigt, liegt im hellblauen Bereich. Die nächste Runde winkt.
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