Gelsenkirchen. Die Volksbank Ruhr Mitte hat ihre Bilanz vorgelegt: Trotz Corona blickt das Gelsenkirchener Geldinstitut auf ein gutes Jahr 2020 zurück.

Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen von Corona: Spätestens seit März hatte die Pandemie auch die Wirtschaft fest im Griff. So klang Peter Bottermann, Vorstandssprecher der Volksbank Ruhr Mitte in Gelsenkirchen, fast ein wenig überrascht als er feststellte: „Unterm Strich war 2020 für die Volksbank ein zufriedenstellendes Jahr – das hätten wir zu Beginn der Pandemie nicht gedacht.“

Das Geldinstitut legte am Freitag die Bilanz für das Jahr 2020 vor. Traditionell ist das immer einen Tag nach der Vertreterversammlung der Bank der Fall – wegen Corona musste die aber wie auch schon im vergangenen Jahr ausfallen. „Für den 11. November haben wir die Gladbecker Stadthalle gebucht“, kündigte Bottermann an, „dann freuen wir uns, unsere Vertreter wieder persönlich begrüßen zu können.“

Diese Zahlen trüben die Stimmung bei der Gelsenkirchener Bank

Die Zahlen lesen sich in der Tat nicht schlecht. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Umstände im ersten Coronajahr wuchs die Genossenschaftsbank mit ihren 42.151 Mitgliedern in vielen Geschäftsfeldern deutlich. Die Bilanzsumme stieg um 7,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, der Bilanzgewinn liegt mit 3,1 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.

Alles ist aber auch nicht rosig. Das anhaltend niedrige Zinsniveau drückt die Stimmung und treibt Immobilienpreise hoch. Inzwischen gibt die Bank die Negativzinsen auch an Kunden mit hohen Geldbeständen weiter: Bestandskunden haben einen Freibetrag von 250.000 Euro, Neukunden bis 125.000 Euro.

Das plant die Volksbank an ihrem Standort in Buer

Dass es sich nicht mehr lohnt, Geld auf dem Sparbuch zu haben, hat sich inzwischen herumgesprochen. Immer mehr Sparer legten ihr Geld in Aktien oder Fonds an. Die Anzahl neu abgeschlossener Fonds-Ansparpläne stieg im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent. „Die Kunden denken Geld neu“, formulierte es Bankvorstand Ingo Abrahams.

Neu gedacht werde auch die Kommunikation zwischen Bank und Kunde: Die finde immer mehr online statt. Bereits 60 Prozent der Zahlungen werden kontaktlos getätigt, 59 Prozent der Kunden erledigen ihre Geschäfte per Online-Banking oder Banking-App.

Dennoch: Am derzeitigen Filialnetz solle sich vorerst nichts ändern, kündigte Peter Bottermann an. Im Gegenteil: Anfang 2022 starten Bauarbeiten in der Hauptstelle der Bank am Goldbergplatz in Buer – die etwas in die Jahre gekommene Zentrale soll dann rundum modernisiert werden.