Gelsenkirchen. Die Volksbank Ruhr Mitte mit Sitz in Gelsenkirchen wird nicht mit der Volksbank Rhein-Ruhr in Duisburg fusionieren: Das ist der Grund.

Eigentlich schien schon alles in trockenen Tücher, doch seit Mittwoch steht fest: Die Volksbank Ruhr Mitte aus Gelsenkirchen wird nicht mit der Volksbank Rhein-Ruhr fusionieren. Das teilten die beiden Banken in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Im Februar dieses Jahres hatten die beiden Banken noch öffentlich gemacht, dass sie eine Fusion anstreben, geplant war der Zusammenschluss für das Jahr 2021. Man wolle den „Herausforderungen der Zukunft in einer größeren, noch schlagkräftigeren Einheit nachhaltiger begegnen“, hieß es damals zur Begründung.

Diese Gründe gibt die Gelsenkirchener Bank an

Jetzt also die Kehrtwende. Im Verlauf der Projektarbeit sei es den Beteiligten zunehmend deutlich geworden, dass es „insbesondere in der Aufsichtsratsarbeit deutliche kulturelle Unterschiede zwischen beiden Häusern gebe“, teilten Dr. Peter Bottermann, Vorstandssprecher der Volksbank Ruhr Mitte und sein Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Brachtendorf mit.

Trotz einer intensiv erfolgten Suche nach Lösungen werde in der derzeitigen Konstellation keine Perspektive für eine zukunftsträchtige Zusammenarbeit gesehen. „Schade, gerade mit Blick auf die absehbaren Herausforderungen in der Zukunft, ließen sich viele Aufgaben gemeinsam meist besser lösen“, bedauern die beiden.

Beide Banken betonen wirschaftliche Unabhängigkeit

Liest man zwischen den Zeilen der Pressemitteilung, scheint der Abbruch der Fusionsgespräche eher von Duisburg ausgegangen zu sein. So wird Thomas Diederichs, Vorstandssprecher der Volksbank Rhein-Ruhr, mit den Worten zitiert, er finde die Entscheidung zur Fusionsabsage „nicht schlimm, aber sehr schade“.

Vertreter beider Banken betonen aber, dass beide Institute auch weiterhin ohne einander weitermachen könnten. „Wir sind beide erfolgreiche und kerngesunde Banken, die gut in ihren jeweiligen Regionen aufgestellt sind“, heißt es in der Mitteilung. „Es ging von Anfang an um ein gemeinsames Agieren aus der Position der Stärke heraus“, so die Vorstandssprecher.

Volksbank Ruhr Mitte auch weiterhin für Fusionsgespräche offen

Im Gespräch mit der WAZ sagte Bottermann, dass die Volksbank Ruhr Mitte auch weiterhin offen für die Fusion mit einer anderen Bank sei. „Der Wettbewerb zwischen den Banken ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – da muss man schneller agieren als früher noch“, so der Vorstandssprecher.