Gelsenkirchen. Im Bio Körbchen gibt es nachhaltig produzierte Artikel. Was beim Kauf wichtig ist, wie jeder einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten kann.
Bald ist es ein Jahrzehnt: Seit dem Jahr 2012 besteht das Bio Körbchen an der Gelsenkirchener Hauptstraße 10 nun schon. Gemeinsam mit David Bohne führt Isabel Evers den Laden – ganz der Nachhaltigkeit und Regionalität verschrieben. Wo Bio drauf steht muss auch Bio drin sein, sagen die beiden. Sie gehen bewusst mit Lebensmitteln um, hinterfragen Produktionsprozesse und die einzelnen Produkte.
Im Gelsenkirchener Bio Körbchen geht es nachhaltig und fair zu
Wie steht die Isabel Evers beispielsweise zum umstrittenen Thema Palmöl? Die 35-Jährige sagt: „Wir haben Produkte mit und ohne im Sortiment.“ Das gut zu verarbeitende, aber in Verruf geratene Fett ist wegen seines cremigen Schmelzes kaum ersetzbar. Um die spezielle Konsistenz zu erzeugen, sind die Alternativen begrenzt. Der Gelsenkirchener Bioladen arbeitet entweder mit Herstellern zusammen, die auf den Rohstoff verzichten oder bei der Produktion nachhaltige Wege gehen.
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Das Erzeugnis aus der Frucht der Ölpalmen ist gerade für Nussnougatcremes eine beliebte Zutat. Der Aufstrich eines Bio-Herstellers etwa enthält Palmöl von eigene Anbaugebieten in Ghana und Ecuador. Hier wird der Rohstoff sozial- und umweltverträglich angebaut. Die Marke schreibt es sich auf die Fahne, dass die Menschen dort unter fairen Bedingungen arbeiten. Ebenso werden keine Regenwälder für die Ölpalmplantagen gerodet oder abgebrannt.
„Jede Rohstoffproduktion kann zum Problem für die Umwelt werden“
Generell hält Isabel Evers es für sinnvoll, sich bei der Lebensmittelwahl nicht nur auf ein Produkt zu versteifen, sondern gerne mal zu wechseln oder einfach zu versuchen, beim Konsum eines Produktes nicht zu übertreiben. Sie sagt: „Jede Rohstoffproduktion kann zum Problem für die Umwelt werden, wenn die Nachfrage danach zu groß ist und zu viel produziert wird.
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Das gilt beispielsweise auch für Industriemais, Soja und Weizen. Etwas für die Umwelt zu tun, heißt eigentlich Verzicht.“ Auch aus gesundheitlichen Gründen ist es für den Menschen nie zum Vorteil, wenn etwas hochgezüchtet wird. Die Gefahr von Unverträglichkeiten wird dadurch gesteigert.
Immer wieder gibt es Produkte, die in Verruf geraten. Teilweise sind die damit verbundenen Begründungen nicht immer eindeutig. Beispielsweise bei der Frage, ob Zahnpasta Fluorid enthalten soll, scheiden sich die Geister. Das Bio-Körbchen bietet Produkte mit oder ohne diesen Inhaltsstoff an. „Im Bio-Bereich hat der Konsument immer die Wahl, welchen Weg er gehen möchte“, so Evers. Damit der Kunde die Übersicht hat, ist es bei Bio-Produkten Pflicht, alle Inhaltsstoffe zu kennzeichnen.
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