Gelsenkirchen-Ückendorf. Cocktailsessel, Utensilos, eine Jukebox und farbenfrohe Grafiken: Tom Udovic lässt seine Kunden in Gelsenkirchen-Ückendorf in die 1970er reisen.

Betritt der Kunde den Eckladen von Tom Udovic mit der großen Fensterfront, weiß er zumindest optisch nicht, ob er sich in den 60ern, 70ern, 80ern oder doch in der Gegenwart aufhält. Im Inneren des Ladenlokals „Toms Corner“ an der Bochumer Straße 99 befinden sich Schmuckstücke vergangener Jahrzehnte.

Das Sammeln alter Möbel, Kunst, Dekorationen und Tonträger ist für den 57-Jährigen nicht nur ein Job. Zu jedem Gegenstand hat er eine Geschichte auf Lager. Mal ungewöhnlich, mal stinknormal sind die Erzählungen, wie und wo er seine Antiquitäten erhielt, die er größtenteils zum Verkauf oder Verleih anbietet. „Vieles habe ich aus Frankreich und Belgien“, so Udovic, der 2004 mit dem An- und Verkauf von Antiquitäten startete. Neben einem seitdem bestehenden Laden an der Metzstraße 1 in Bochum eröffnete er 2019 einen zweiten in Gelsenkirchen.

Künstler wie Phil Collins oder die Musiker von Smokie haben eine Jeans signiert

Zu den Überbleibseln der 70er gehört unter anderem eine Jukebox. 1972 von der Marke Rock-Ola erbaut, kann sie über 50 deutsche Schlager auf Vinyl abspielen. Zu hören gibt es Stücke von Roland Kaiser oder Roberto Blanco. Im Fenster hängt eine Schlaghose aus Jeansstoff. Das Modell mit runden Karoflicken stammt ebenfalls aus den 70ern. Eine Frau hatte die Hose damals auf verschiedenen Konzerten getragen und Künstler wie Phil Collins oder die Musiker von Smokie darauf unterschreiben lassen. Für Tom Udovic ist das Kleidungsstück, das er als Geschenk erhielt, unverkäuflich.

Highlight ist ein sogenanntes „James Bond“-Sideboard

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Nach der Galerieauflösung des Dortmunder Malers und Grafikers Roland Altmann staubte der Sammler mehrere gerahmte Bilder ab. Auf den sogenannten Serigrafien, die per Siebdruck entstanden, sind grafische Motive zu sehen, die durch die schrille Farbgebung in Orange, Gelb und Lila an die 70er Jahre erinnern. Rote Cocktailsessel aus diesem Jahrzehnt erwarb der gebürtige Bochumer bei einer Haushaltsauflösung. Die Kunststoffmöbel waren in Zeiten der Hippiekultur total angesagt. Ebenfalls aus Kunststoff ist auch ein Leuchtkörper des Designers Harvey Guzzin. „Eine absolute Rarität“, betont der Trödelliebhaber.

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Typisch für die Zeit waren auch Wandutensilos, die sich zum Aufbewahren von Kleinkram bestens eignen.Tom Udovic mit einem Modell des Designers Ingo Maurer.
Typisch für die Zeit waren auch Wandutensilos, die sich zum Aufbewahren von Kleinkram bestens eignen.Tom Udovic mit einem Modell des Designers Ingo Maurer. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Typisch für die Zeit waren auch Wandutensilos, die sich zum Aufbewahren von Kleinkram bestens eignen. Ein rotlackiertes Modell des Designers Ingo Maurer hat Udovic im Laden. Highlight ist ein sogenanntes „James Bond“-Sideboard. Es lässt sich automatisch hoch- und herunterfahren und besitzt eingebaute Lautsprecher. In einer TV-Sendung wurde das Mobiliar auf einen Sammlerwert in Höhe von 10.000 Euro geschätzt. Wer neugierig ist, findet Toms Corner auf Instagram, Facebook und über www.toms-corner.de. Bei Anfragen ist er aktuell telefonisch (0175-2443177), per WhatsApp oder per Mail an tom@toms-corner.de erreichbar.