Gelsenkirchen. Eine Ermittlungskommission arbeitet die Gewaltnacht auf Schalke auf. Am Montag finden zudem Sicherheitsgespräche auf höchster Ebene statt.

Die Gelsenkirchener Polizei dämpft die Erwartungen nach der Gewaltnacht auf Schalke, bereits am Montag mit Ergebnissen an die Öffentlichkeit gehen zu können. „Die Lage ist noch undurchsichtig, die eingerichtete Ermittlungskommission hat noch weitreichende Ermittlungen vor sich“, sagte Polizeisprecher Matthias Büscher am Freitag.

Gespräch auf höchster Ebene: Polizeipräsidentin, Schalkes Sicherheitsbeauftragter und Sportvorstand arbeiten die Gewaltnacht nach dem Abstieg auf

Die Gelsenkirchener Polizeipräsidentin Britta Zur.
Die Gelsenkirchener Polizeipräsidentin Britta Zur. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Die Ermittler seien noch dabei, Spuren wie etwa Videos auszuwerten und Zeugen zu befragen, so Büscher weiter. Am Montag wird es zudem noch ein Gespräch zwischen Polizeipräsidentin Britta Zur und Volker Fürderer geben, er ist der Leiter der Stabsstelle Veranstaltungen und damit auch Sicherheitsbeauftragter bei den Königsblauen. Im Gespräch, an dem nach Angaben des Clubs auch Sportvorstand Peter Knäbel teilnehmen wird, sollen die Vorfälle in der Nacht nach dem Abstieg aufgearbeitet werden.https://www.waz.de/sport/fussball/s04/schalke-entschuldigt-sich-bei-profis-fuer-fan-gewalt-id232112077.html

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Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel.
Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel. © dpa | Christian Charisius

Zwischen 500 und 600 Fans hatten sich am Dienstagabend, 22. April, an der Arena bei der Rückkehr der Schalker Profis nach der Niederlage bei Arminia Bielefeld und dem damit besiegelten Abstieg in die 2. Bundesliga rund um den Mannschaftsbus versammelt. Die anfänglichen verbalen Attacken enttäuschter und aufgebrachter Fans sind dann eskaliert.

Gelsenkirchener Polizei: Schalke wurde vor möglichen Ausschreitungen gewarnt, der Club war sich aber sicher, die Lage bewältigen zu können

Pyros sind gezündet worden, Spieler wurden angegriffen und verletzt, es flogen Eier, es wurde regelrecht Jagd auf Profis gemacht, teils bis vor die heimische Haustür. Als Folge davon laufen mehrere Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Sachbeschädigung und Landfriedensbruch.

Polizeisprecher Matthias Büscher betonte, dass die Polizei die Verantwortlichen von Schalke 04 davor gewarnt hatte, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte, wenn sich die Mannschaft nach der erneuten Schmach und dem peinlichen Abstieg den Fans stellt. „Schalke wollte aber nicht, dass die Polizei die Schalker im Gespräch mit den Fans begleitet, der Club war sich sicher, die Lage allein bewältigen zu können.“