Gelsenkirchen. In der Nacht wurden Schalke-Profis von etwa 500 bis 600 Fans empfangen. Das Treffen war zunächst friedlich - doch das blieb nicht so.
Um etwas kurz nach 1 Uhr kamen die Spieler des FC Schalke 04 in der Nacht in der Arena an. Müde, traurig, enttäuscht - kurz zuvor waren sie nach der 0:1 (0:0)-Niederlage bei Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga abgestiegen. An der Arena wurden sie von geschätzt 500 bis 600 Fans empfangen. Die zu Beginn friedliche Diskussion wurde durch Ausschreitungen dann körperlich. Ein Handy-Video, das dieser Redaktion vorliegt, zeigt, wie sich Personen in hohem Tempo vom Mannschaftsbus entfernen - es waren Jagd-Szenen.
Schalke: 500 bis 600 Fans empfangen Profis
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Der Reihe nach: Bereits kurz nach Spielende wurden laut Polizei im Arenaumfeld "Pyrotechnik gezündet". Wie diese Redaktion erfuhr, sollen dafür Anhänger von Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund verantwortlich gewesen sein. Um 23.32 Uhr verließen die Schalker mit zwei Mannschaftsbussen die Schüco-Arena in Bielefeld, fuhren über die Autobahn A2 zurück nach Gelsenkirchen. Unterwegs wurden sie informiert, dass sie von Fangruppen auf dem Arenaring, der rund um das Stadion führt, erwartet würden. Die Schalker beschlossen, sich der Diskussion, so unangenehm sie auch werden könnte, zu stellen. Auch die Polizei war anwesend - aber um zu deeskalieren, nicht um Fans zurückzudrängen.
Fanvertreter beleidigen Schalke-Profis
Als die Spieler aus dem Bus ausstiegen, ergriffen Führungspersönlichkeiten der Fangruppierungen das Wort. Es fielen beleidigende Worte, auch gegen einzelne Spieler, aber zunächst blieb es bei den Worten. Auch Pyrotechnik wurde gezündet. Aus dem Schatten der großen Gruppe traten dann einzelne Gewalttäter hervor und griffen die Spieler körperlich an. Ernsthaft verletzt wurde niemand, die Profis kamen mit einigen Hämatomen davon. Allerdings waren Spieler, Trainer und Staff schockiert über die Taten. Nicht alle Profis hatten den Bus verlassen, einige waren auf ihren Plätzen sitzen geblieben. Gegen 2 Uhr waren die Fans dann verschwunden und alle fuhren mit ihren Autos nach Hause. Am Mittwoch ist trainingsfrei, rund um die Arena war am Vormittag alles ruhig.
Schalke teilt mit: "Klub verurteilt dieses Verhalten aufs Schärfste"
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Am Morgen danach meldete sich der Klub über seine Homepage und veröffentlichte ein Statement: "Bei allem verständlichen Frust und aller nachvollziehbaren Wut über den Abstieg in die 2. Bundesliga: Der Verein wird es niemals akzeptieren, wenn die körperliche Unversehrtheit seiner Spieler und Mitarbeiter gefährdet wird. Genau das ist in der vergangenen Nacht aber durch die Handlungen von Einzelpersonen geschehen. Der Klub verurteilt dieses Verhalten aufs Schärfste und stellt sich selbstverständlich vor seine Mitarbeiter."
Polizei leitet Verfahren ein
Mittlerweile gibt es auch eine Schilderung der Polizei Gelsenkirchen zu der Vorfälle: "Bei Eintreffen der Mannschaft kam es beim Verlassen des Busses kurzfristig zu heftigen Unmutsbekundungen. Die Spieler wurden mit Eiern beworfen und verbal attackiert. Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort und konnte weitere Eskalationen vermeiden. Unmittelbar im Anschluss hieran entfernten sich die Fans aus dem Stadionumfeld. Die Polizei leitete Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren ein, die Ermittlungen dauern an."
Schalke hat angekündigt, über das Statement zu den Ausschreitungen hinaus keine Stellungnahme mehr abzugeben.