Gelsenkirchen. Was bedeutet Schalkes Abstieg für die Fans und Gelsenkirchen?, haben wir auf Facebook gefragt. Das sind die Antworten – ein Fan wird nostalgisch.
Schalke steigt ab: Nach der 0:1-Niederlage in Bielefeld steht bereits am 30. Spieltag fest, dass die Königsblauen in der kommenden Saison in der Zweiten Liga spielen werden. Es ist Schalkes vierter Abstieg, aber der erste seit langer Zeit: Seit 1991 hatte sich der Verein ununterbrochen in der Bundesliga halten können. Wir haben auf unserer Facebookseite gefragt, was der Abstieg mit den Fans macht – und was er für die Stadt Gelsenkirchen bedeutet.
Gina Noffke sieht zumindest keine negativen Folgen auf Gelsenkirchen zukommen. „Die Stadt wird damit keine Probleme haben, warum auch?“, sagt sie „Die Welt dreht sich weiter.“ Sauer ist sie auf die Mannschaft – und hat einen kreativen Vorschlag, wie man die Spieler für ihre Leistung abstrafen könnte: „Für die Leistung, die sie abgeliefert haben, hätten sie die Löhne von 1956 verdienen müssen“, schlägt sie vor, „und keine Millionen. Aber das ist ja leider im ganzen Fußballgeschäft so. Ich denke, das tut ihnen mal gut, um wieder auf den Teppich zu kommen.“
Ein Fan zieht Vergleich zwischen Hamburg und Gelsenkirchen
Den Vergleich zum HSV-Abstieg zieht Rudi Jaspers – wenn man wie der Traditionsverein aus dem Norden um den Abstieg bettele, müsse man sich nicht wundern. „Leid tun können einem die Fans, sie geben zum Teil ihr letztes Hemd für den Verein“, findet er, „und die Angestellten, die jetzt ihre Arbeit verlieren.“
„Der Abstieg ist völlig verdient“, findet auch Claudia Wrobel. „Es wird trotzdem weiter Fußball gespielt, jetzt halt in Liga 2.“ Immerhin freut sie sich darauf, dass es dann endlich einmal wieder gegen den FC Nürnberg ginge. „Die Stadt hat aber auch genug andere Probleme“, sagt sie. „Da ist Fußball nicht relevant.“
Nostalgischer Rückblick auf die letzen 30 Jahre
Christian Knippschild blickt wehmütig zurück auf die letzten 30 Jahre. Sein Vater habe ihn im Mai 1991, kurz vor dem Wiederaufstieg, zu seinem ersten Fußballspiel ins Parkstadion mitgenommen, 3:1 habe Schalke damals gegen den SC Freiburg gesiegt. „Dazwischen habe ich alles miterlebt“, sagt er, und zählt auf: „Aufstieg, Abstiegskampf, Klassenerhalt, Berger, Andi Müllers 2:1, Spielerrevolte, Stevens, UEFA-Cup-Sieg, Hölle von Gelsenkirchen, Lehmann hält“ – alles sei dabei gewesen, epische Niederlagen, grandiose Siege, das 4:4 in Dortmund, mehrere Vizemeisterschaften. „Ja, ich weine“, gesteht er. „Aber wir kommen wieder: Wir sind Schalker, wir geben niemals auf.“
Fast alle Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer waren sich einig: Der Abstieg ist verdient. „Rote Karte ans Management“, kommentiert Katrin Kat Winkelmasing, „Verdienter kann man nicht abstiegen“, sagt Manni Denkler.
Frank Dittrich dagegen hat eine ganz andere Sicht auf die Dinge. „Nichts“, antwortet er auf die Frage, was ihm der Schalker Abstieg bedeutet. „Profifußball ist eines der unwichtigsten Dinge, die es im Leben gibt.“
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