Das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier darf sich über eine opulente Finanzspritze freuen: Der Förderverein fmt übergab nun 81.800 Euro.

Diese Summe überraschte selbst den Generalintendanten des Musiktheaters im Revier, Michael Schulz: Der Förderverein des Opernhauses, der fmt, übergab der Theaterleitung eine opulente Finanzspritze in Höhe von 81.800 Euro. Dazu kamen noch gut 11.600 Euro aus gespendeten Eintrittsgeldern. „Wir sind stolz auf einen der engagiertesten Fördervereine in NRW“, sagte Schulz beim internen Empfang im Kleinen Haus. Der ersetzte in der Corona-Krise den traditionellen Jahresempfang des fmt.

Ganz verzichten müssen die über 1000 Vereinsmitglieder auf die Teilnahme an der sonst so begehrten Spendengala, bei der erstmals auch der Bühnenpreis vergeben wurde, dennoch nicht. Auf der fmt-Homepage gibt es das komplette Video über die Veranstaltung. Corona zum Trotz stieg in den vergangenen Monaten die Mitgliederzahl und griffen die Förderer besonders tief in die Tasche. Vorsitzende Christiane Wilke betonte, der Verein verstehe sich auch weiterhin als Botschafter des MiR.

Unverzichtbarer Baustein der Stadt und ein Brückenbauer

So sieht das Etikett der Weinflasche aus, das die Künstlerin Stephanie Albers zur preisgekrönten „Frankenstein“-Produktion des Gelsenkirchener MiR entworfen hat.
So sieht das Etikett der Weinflasche aus, das die Künstlerin Stephanie Albers zur preisgekrönten „Frankenstein“-Produktion des Gelsenkirchener MiR entworfen hat. © fmt

OB Karin Welge nannte den fmt einen unverzichtbaren Baustein der Stadt, nicht nur als Geldgeber, sondern auch als Brückenbauer: „Nichts ist in diesen Zeiten wichtiger als Zusammenhalt.“ Intendant Schulz appellierte an die Politik, Kultur perspektivisch im öffentlichen Raum wieder zu ermöglichen, denn: „Kultur ist der Humus der Gesellschaft.“ Gerade der fmt mit seinem bürgerschaftlichen Engagement halte dem Theater den Rücken frei.

Sichtlich bewegt über die immense Höhe der Spendensumme übergab Schatzmeister Kurt Limberg der Theaterleitung die Gelder, mit denen nun neue Produktionen unterstützt werden. Zum zweiten Mal vergibt der Verein in diesem Jahr ein Gesangs-Stipendium in Höhe von 10.800 Euro. Nach der Japanerin und Mezzosopranistin Rina Hirayama fiel das Los diesmal auf den kolumbianischen Tenor Camilo Delgado Diaz, talentiertes Mitglied des Jungen Ensembles. fmt-Geschäftsführerin Ursula Rehrmann stellte ihn vor.

Publikumspreis geht mit „Frankenstein“ an außergewöhnliches Theaterexperiment

Als Novum vergab der Verein einen Publikumspreis für die beste Produktion der vergangenen Spielzeit. Abstimmen durften per Wahlkarte alle Mitglieder. Das Votum fiel sehr eindeutig auf die Inszenierung der Jan-Dvorák-Oper „Frankenstein“, bei der ab September 2019 erstmals eine lebensgroße Puppe der neu am Musiktheater installierten Sparte im Mittelpunkt stand. Intendant Schulz staunte und freute sich über diese Wahl: „Das zeigt die Offenheit der Menschen für Experimente und für Neues.“

Als Preis hatte sich das fmt-Team auch etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Die Gelsenkirchener Malerin Stephanie Albers, Mitglied im Gelsenkirchener Künstlerbund, erhielt den Auftrag, ein Bild zur Siegerproduktion zu gestalten. Das „Frankenstein“-Gemälde diente dann als Basis für ein künstlerisches Weinetikett. Exemplare der limitierten fmt-Sonderedition gingen ans Siegerteam.

Gloria Iberl-Thieme, Leiterin der Puppensparte, nahm den Preis stellvertretend entgegen. Und wer auch in diesen Genuss kommen möchte: Eine begrenzte Menge der Rotweinflaschen steht den fmt-Mitgliedern zum Kauf zur Verfügung.

Video ist auf der fmt-Homepage zu sehen

Das Video über den „Neujahrsempfang im Frühling“ ist auf der neuen Homepage des Fördervereins zu sehen unter www.fmt-foerdert.de.

Die Bühnenpreis-Merlot-Edition mit dem Frankenstein-Etikett kostet zehn Euro. Weitere Infos gibt’s ebenfalls auf der Homepage.