Gelsenkirchen. Kinder leiden unter den Corona-Einschränkungen: Mit einer Aktion setzt sich Gelsenkirchens Bezirksbürgermeister Dominic Schneider für sie ein.
„Sie haben keine Lobby – und genau deshalb muss man sich für sie einsetzen“: Es sind Kinder und Jugendliche, von denen Dominic Schneider, Bezirksbürgermeister im Gelsenkirchener Norden, redet. Mit einer Aktion auf Facebook will er die Lage von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie in den Fokus rücken.
Auf seiner Facebook-Seite ist ein Bild von Schneider zu sehen, wie er mit einem Plakat in der Hand vor dem Buerschen Rathaus steht. „Ich fordere mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche, weil sie sich auch in der Pandemie entfalten sollen!“, ist auf dem Plakat zu lesen. Der Beitrag soll nach dem Schneeballprinzip verbreitet werden: Schneider spricht mehrere Personen, unter anderen Oberbürgermeisterin Karin Welge, NRW-SPD-Chef Thomas Kutschaty und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey direkt an und „nominiert“ sie, es ihm gleichzutun und ebenfalls ein Bild von sich mit der Forderung zu posten. Der Aufruf richtet sich aber nicht nur an die „Promis“, sondern an die ganze Bevölkerung im Stadtbezirk Nord.
Das fordert der Gelsenkirchener Bezirksbürgermeister
„Auf die Idee gekommen bin ich durch den Jugendverband ,Die Falken’, dem ich selbst einmal angehört habe,“ erzählt Dominic Schneider. Wegen Corona sind die meisten Aktivitäten, die die Falken anbieten, nicht möglich. „Dadurch geht ganz viel verloren“, sagt Schneider. Vor allem für sozial schwächere Kinder bedeute das oft den völligen Verzicht auf Freizeitangebote. „Diese Kinder sind darauf angewiesen, dass etwa die Falkenheime geöffnet sind“, so der Kommunalpolitiker. Er kann auch nicht nachvollziehen, wieso etwa Sport im Freien in kleinen Gruppen nicht möglich sein soll – hier sei das Ansteckungsrisiko kaum vorhanden.
Schneider fordert: „Junge Menschen müssen an den Entscheidungen zur Bewältigung der Pandemie beteiligt werden.“ Um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Interessen berücksichtigt würden, müsse die Landesregierung junge Menschen mindestens nach ihrer Meinung fragen, findet der Bezirksbürgermeister. Bei jeder Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen müssten Angebote der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit mitgedacht werden, fordert er: „Schule allein spiegelt nicht die Lebenswirklichkeit von jungen Menschen wider.“
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