Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener MiR hat seinen CO2-Fußabdruck ermittelt. Eine umfassende Umweltbilanz und Maßnahmen zur Emissionsreduzierung sollen folgen.

Als eines der ersten Opernhäuser in Deutschland hat das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (MiR) eine CO2-Bilanz erstellt: Für die Spielzeit 2019/20 lag der CO2-Fußabdruck bei 1.520 Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e). Den größten Anteil machte dabei mit etwa 70 Prozent (und 1.112 t CO2e) der Bereich Energie aus. Weit dahinter folgten Dienstreisen und Arbeitswege (16 Prozent bzw. 249 t CO2e), die Mobilität des Publikums (6 Prozent bzw. 94 t CO2e) und die Abfallwirtschaft (4 Prozent bzw. 59 t CO2e).

Die Bilanz ist mit Unterstützung von „Julie’s Bicycle“ erstellt worden. Die gemeinnützige Organisation hat in Großbritannien einen CO2-Rechner für Kultureinrichtungen entwickelt, mit dem der CO2-Fußabdruck von Theatern, Opernhäusern, Museen, Festivals und anderen kulturellen Veranstaltungen errechnet werden kann.

Gemessen wurden die Ergebnisse in der von Experten definierten Maßeinheit CO2e, die den Effekt aller Treibhausgase auf das Klima vergleichbar machen will. Für die CO2-Bilanz des MiR wurden umfangreiche Daten der Bereiche Energie, Wasser, Abfall sowie Reisetätigkeiten der Besucher, Gastkünstler und des eigenen Personals ermittelt und analysiert.

MiR-Geschäftsführer: Erstmals eine fundierte Grundlage für weitere Maßnahmen

Zwar sind die Ergebnisse durch die Coronapandemie und die temporäre Einstellung des Spielbetriebs positiv beeinflusst worden und mit den Emissionen während des regulären Spielbetriebs nicht vergleichbar. Dennoch zeige sich anhand des Datenmaterials erstmals, wie hoch der CO2-Ausstoß insgesamt sei und welche Anstrengungen zu unternehmen sind, um die nationalen wie internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, erklärte Tobias Werner, Geschäftsführer des MiR.

Auch interessant

Der berechnete CO2-Fußabdruck soll ein erster Schritt zu einer umfassenden Umweltbilanz sein, die neben der Energie- dann auch eine Materialbilanz berücksichtigt. „Mit der Erstellung der CO2-Bilanz haben wir erstmals eine fundierte Grundlage, um darauf aufbauend weitere Maßnahmen zur CO2-Reduzierung ableiten zu können“, sagte Werner. (kat)