Gelsenkirchen. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus finden in diesem Jahr weitgehend online statt. Das ist das Programm für Gelsenkirchen.

Trotz Corona finden vom 15. bis zum 28. März die Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Solidarität.Grenzenlos.“ in Gelsenkirchen statt – wenngleich überwiegend online. Der Aufruf der Demokratischen Initiative Gelsenkirchen (DI) hat bereits große Resonanz gefunden: Rund 50 Angebote sind im Internet unter www.di-gelsenkirchen.de und auf der städtischen Internetseite unter www.gelsenkirchen.de zusammengestellt.

Oberbürgermeisterin Karin Welge ist Schirmherrin der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Gelsenkirchen. „Die Bedeutung von Solidarität wird durch die Pandemie nicht geringer – ganz im Gegenteil“, sagte sie bei der Vorstellung der Angebote. So unterschiedlich die Aktionen auch seien, eines hätten sie gemeinsam, so die Oberbürgermeisterin „Sie sind ein klares Bekenntnis zu den demokratischen Grundwerten unserer Gesellschaft, ein deutliches Zeichen für Toleranz und Vielfalt in unserer Stadt.“

Angesichts antisemitischer und rassistischer Morde wie in Halle und in Hanau, aber auch alltäglicher Anfeindungen und Ausgrenzungen, seien solche Bekenntnisse und Zeichen wichtig, betonte Welge: „Was früher unaussprechlich war, wird heute ohne Scham ausgesprochen. Aus Worten werden Taten.“

Clubnacht mit Gespräch über Diskriminierungserfahrungen von Künstlern

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Mit gleich vier Angeboten ist in diesem Jahr die Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus der Stadt beteiligt. „Neben Infoveranstaltungen zu Verschwörungsmythen, Antisemitismus und zu der Frage, wie Sprache unser Denken beeinflusst, laden wir zu einer Clubnacht ein“, skizzierte Sarah Prütz, Sozialarbeiterin bei der Fachstelle, das Online-Angebot. Zu Gast sind das DJ-Duo „Szechuan&E“ von Bang Bang Gelsen, der DJ Maximilian und Pheelia als Live-Act.

Vor der Clubnacht gibt es außerdem ein Gespräch über die Diskriminierungserfahrungen von Künstlern. An anderen musikalischen Angeboten sind zum Beispiel die Gelsenkirchener Künstler Norbert Labatzki und Julian Rybarski beteiligt. Auch Poetrys und weitere künstlerische Aktionen setzen Zeichen gegen Rassismus.

DITIB veranstaltet Online-Diskussion über den Anschlag von Hanau

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Zum Gedenken an die Opfer des Anschlags von Hanau lädt das Gelsenkirchener Jugendbündnis der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) am Sonntag, 28. März, ab 11 Uhr bei der Online-Veranstaltung „Hanau – Gemeinsamer Kampf gegen Rassismus“ ein.

Die Live-Videokonferenz wird der Gelsenkirchener Imam Abdullah Günel moderieren. Teilnehmen werden Fatih Kaya von der DITIB-Antirassismus- und Antidiskriminierungsstelle und Macit Bozkurt, Imam einer Hanauer Moschee. In der Online-Diskussion soll es um die Auswirkungen des Anschlags und die Stimmung der Menschen in Hanau, aber auch um die Frage, welche Rolle die Sprache in der Politik und in den Medien spielt, gehen.

Jüdische Kultusgemeinde mit Führung über den jüdischen Friedhof

Demokratische Initiative koordiniert die Angebote

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus gehen auf einen Beschluss der Vereinten Nationen vor über 50 Jahren zurück. Damals wurde der 21. März zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung“ ausgerufen.In Deutschland plant und koordiniert die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus die die Aktionen und fördert Modellprojekte gegen Rassismus.In Gelsenkirchen übernimmt die Demokratische Initiative, ein Bündnis aus Parteien, Kirchen, karitativen Einrichtungen, Gewerkschaften und weiteren relevanten Gruppen, die Koordininierung.

Um Vorurteile zu überwinden und sich auszutauschen, bietet die Jüdische Kultusgemeinde Gelsenkirchen schon seit vielen Jahren Veranstaltungen an. Auch an den Wochen gegen Rassismus ist die Gemeinde beteiligt und veranstaltet am Montag, 22. März, ab 16 Uhr eine Führung über den jüdischen Friedhof an der Wanner Straße.

Oberbürgermeisterin Welge forderte zur regen Teilnahme an den Veranstaltungen auf und wies darauf hin, dass es auch in den Sozialen Medien Facebook, Instagram und Twitter Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung gibt: „Unter den Hashtags #solidarität.grenzenlos und #gelsenkirchen laden wir während der Wochen gegen Rassismus dazu ein, Bilder von Orten unserer Stadt zu teilen, welche die Menschen mit Solidarität oder dem Überwinden von Grenzen verbinden.“