Gelsenkirchen. Sollten keine Flächen mehr für Einfamilienhäuser ausgewiesen werden? Pauschalantworten seien da fehl am Platz, meinen die Grünen in Gelsenkirchen.
Sollte der Bau von Einfamilienhäusern eingeschränkt werden, um die Zersiedlung von grünen Flächen zu verhindern? Von den Gelsenkirchener Grünen gibt es dazu weder ein klares Ja noch ein klares Nein. Man müsse den Flächenverbrauch im Stadtgebiet so bedarfsgerecht wie möglich gestalten und gleichzeitig auf eine ausgewogene Stadtplanung achten, teilte Grünen-Fraktionschefin Adrianna Gorczyk auf Nachfrage mit.
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Nachdem der Bezirksamtsleiter der Grünen in Hamburg-Nord entschieden hatte, keine Flächen mehr für Einfamilienhäuser auszuweisen und sich auch Grünen-Bundesfraktionschef Anton Hofreiter in einem Interview mit dem Spiegel kritisch gegenüber Einfamilienhäusern äußerte, wurde bundesweit eine politische Debatte losgetreten.
Debatte über Ressourcenverbrauch von Einfamilienhäusern
Auch die Essener Grünen hatten sich gegen den Bau von weiteren Einfamilienhäusern ausgesprochen – allerdings lediglich für den wohlhabenderen Essener Süden. Im strukturschwachen Norden könnten Einfamilienhäuser aus Sicht der Öko-Partei hingegen für soziale Stabilisierung sorgen. Bedeutet das im Gegenzug für Gelsenkirchen: Keine Einfamilienhäuser im Norden, dafür verstärkt im Süden?
Pauschale Antworten zu solchen Fragen seien „unseriös“, meint Adrianna Gorczyk. „Wenn ein Verbot von Eigenheimen in bestimmten Bereichen von Hamburg oder Essen als sinnvolles Steuerungsmittel betrachtet wird, muss das in Gelsenkirchen nicht gleichsam als richtiger Weg gelten“, sagte die Kreisverbands- und Fraktionschefin.
Grüne: Flächenverbrauch in Gelsenkirchen nicht so drastisch
Die Problematik des Flächenverbrauchs habe in anderen Städten möglicherweise andere Dimensionen als in Gelsenkirchen. Bei der Frage, wo und in welchem Umfang Einfamilienhäuser geplant werden sollten, müsse zudem differenziert betrachtet werden, welche Vorstellung man von der Entwicklung eines Stadtteils habe. „Der Bedarf für Eigenheime an der Bochumer Straße wäre zum Beispiel wohl eher nicht so ausgeprägt wie bei anderen Flächen im Stadtgebiet.“