Gelsenkirchen. Wo leben die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Gelsenkirchen, wie viele Christen leben in der Stadt? Die Stadt in Zahlen:

Der typische Gelsenkirchener ist… . Ja, was eigentlich? Rund 265.000 Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene leben nach Angaben der Stadtverwaltung in Gelsenkirchen. In der Stadt, die einer Studie zufolge bundesweit an siebter Stelle steht, wenn es um die Frage geht, wie viel Quadratmeter Grünflächen es pro Einwohner gibt. Wer lebt also in dieser grünen Stadt, die lange rot geführt wurde, nun einen schwarzen Anstrich bekommen hat und in der Blau in mehr als nur einer Beziehung eine wichtige Rolle spielt?

Den amtlichen Statistiken nach ist der typische Gelsenkirchener eine Frau mit deutschem Pass, obgleich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen tatsächlich nahezu ausgeglichen ist. Doch mit 50,31 Prozent leben eben etwas mehr Frauen zwischen Ückendorf und Scholven als Männer.

Mehr ausländische Männer als Frauen in Gelsenkirchen

Bei der nichtdeutschen Gelsenkirchener Bevölkerung ist das Verhältnis umgekehrt und auch etwas deutlicher: 47,97 Prozent Frauen zählt die Verwaltung und 52,03 Prozent Männer (dazu später mehr.) Durchschnittlich 1,97 Personen leben in den 134.701 Haushalten im Stadtgebiet, Menschen aus 129 verschiedenen Nationalitäten leben hier.

Stellt man die Frage „Wo leben die meisten Gelsenkirchener?“, so lautet die Antwort: in Buer. 32.916 Gelsenkirchener nennen den Stadtteil nördlich des Kanals ihr Zuhause. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bulmke-Hüllen mit 25.425 Einwohnern und Erle mit 25.386 Einwohnern.

Der Stadtteil mit der höchsten Bevölkerungsdichte ist aber die Altstadt. Insgesamt leben hier nur 10.074 Menschen, pro Quadratkilometer sind es allerdings 6346. Zum Vergleich: In Buer leben lediglich 2556 Menschen auf einem Quadratkilometer.

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Betrachtet man das Verhältnis der deutschen und nichtdeutschen Bevölkerung, so gibt es große Unterschiede zwischen den Stadtteilen. In der Neustadt leben beispielsweise 1947 Menschen mit einem ausländischen Pass, was einem Anteil von 40,95 Prozent entspricht. Auch Schalke-Nord mit 40,88 Prozent, die Altstadt mit 39,28 Prozent und Schalke mit 35,71 Prozent haben einen hohen Anteil an nichtdeutschen Einwohnern.

Absolut gesehen ist die Anzahl der nichtdeutschen Bürger in Bulmke-Hüllen am größten: Hier leben 8340 Gelsenkirchener ohne deutschen Pass. Prozentual wenige Menschen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit leben dagegen in den nördlichen Stadtteilen Resser Mark (6,83 Prozent), Resse (8,81 Prozent), Erle (11,79 Prozent) und Buer (13,15 Prozent).

Der „typische Gelsenkirchener“ hat nur ein geringes Einkommen

Der typische Gelsenkirchener ist vergleichsweise ziemlich arm. Am unteren Ende der Einkommensskala in NRW rangiert Gelsenkirchen, nur 16.450 Euro steht den Bürgern dieser Stadt durchschnittlich im Jahr zur Verfügung. 31,44 Prozent der Gelsenkirchener sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Allein 15.207 Langzeitarbeitslose wurden Anfang 2021 vom Jobcenter betreut, insgesamt geht die Stadt von 57.000 Anspruchsberechtigten aus.

In Resse leben mit 36,79 Prozent die meisten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Verhältnis zur Zahl der Stadtteilbevölkerung. Ähnlich hoch ist der Anteil in den nördlichen Stadtteilen Buer (35,46), Scholven (37,77), Beckhausen (35,52), Erle (35,29), Resse (36,79), Resser Mark (34,08).

Südlich des Kanals sticht Heßler mit 35,52 Prozent sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hervor, die meisten anderen Stadtteile bewegen sich um etwa 30 Prozent. Deutlich seltener jedoch gehen Gelsenkirchener in der Alt- und Neustadt einer entsprechenden Arbeit nach. Dort sind nur 24,8 bzw. 24,67 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Evangelisch, römisch-katholisch oder eine andere Religion?

61.413 Gelsenkirchener sind den Kenntnissen der Stadt zufolge als evangelisch registriert, 74.076 sind römisch-katholisch und 129.445 (48,56 Prozent) werden einer anderen oder gar keiner Religion zugerechnet. Gemessen an der Einwohnerzahl im Stadtteil leben die meisten Protestanten in der Resser Mark (40,05 Prozent).

Etwa ein Drittel der Stadtteilbevölkerung in Resse, Erle und Beckhausen ist katholisch. Die meisten Menschen nicht christlichen Glaubens leben im Gelsenkirchener Süden. In der Altstadt sind es 64,7, in Schalke 60,44, in Bulmke-Hüllen 61,83 und in der Neustadt sogar 67,77 Prozent.

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Von Sinan Sat und Gordon Wüllner Adomako

Am 12. Februar 2021 zählte die Stadtverwaltung 169.855 Deutsche ohne Migrationshintergrund, das sind 64,53 Prozent der städtischen Gesamtbevölkerung. 34.805 deutsche Staatsangehörige haben demnach eine Migrationsgeschichte und 59.993 (22,63 Prozent) haben eine andere Staatsangehörigkeit.

Die größte nichtdeutsche Bevölkerungsgruppe bilden Menschen mit der türkischen Staatsangehörigkeit. Insgesamt 17.322 Türken leben in Gelsenkirchen. Gleich auf Rang zwei rangieren Syrer: 7947 Menschen mit syrischem Pass sind Einwohner Gelsenkirchens. Diese Zahl hat sich in den vergangenen Jahren erheblich erhöht, so lebten am Stichtag im Jahr 2014 nur 354 Syrer in Gelsenkirchen. Ähnlich wie bei anderen Bevölkerungsgruppen, die mehrheitlich seit 2015 nach Gelsenkirchen kamen, ist der Anteil der syrischen Männer deutlich größer als der der Frauen.

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Auf den Plätzen drei und vier folgen Rumänen (mit 5949 Gelsenkirchener Bürgern) und Polen (4074 Bürger). Größere ausländische Communitys bilden außerdem noch Menschen aus Bulgarien (3498 Bürger) und aus Serbien (2523 Bürger).

Rund 13.000 Gelsenkirchener sind Mitglied des FC Schalke 04. Nicht sonderlich überraschend, dass es in keiner anderen Stadt mehr sind. Und doch – mag es dazu auch keine Statistik geben – ist die Zahl der Trikotträger anderer Vereine in Gelsenkirchen den vergangenen Jahren zumindest augenscheinlich deutlich gestiegen.