Gelsenkirchen-Buer. Eine Geschwindigkeits-Anzeige belegt: Die Hälfte der Fahrer überschreitet Tempo 30. Quartiersnetz Gelsenkirchen-Buer-Ost hatte Projekt initiiert.

Tempo 30 auf der Lindenstraße: Diese Geschwindigkeits-Begrenzung hat die Hälfte der Autofahrer, die dort vom 15. Juni bis 7. September entlangfuhren, offenbar als auslegungsbedürftig angesehen. Denn nahezu 50 Prozent der Fahrzeuge waren schneller unterwegs, teilt Wilfried Reckert vom Quartiersnetz Buer-Ost mit. Dieses hatte Messungen mit einer mobilen Anzeige initiiert. Spitzenreiter war ein Pkw mit 94 Stundenkilometern in der Nacht auf den 25. Juli.

Die Auswertung der Messungen zeigte laut Reckert: Nachts trat so mancher Autofahrer das Gaspedal sogar noch ein bisschen kräftiger durch. „Dann waren es sogar mehr als 55 Prozent, die Tempo 30 missachteten.“ Insgesamt seien fast sechs Prozent in dem Wohngebiet schneller als 41 Stundenkilometer gefahren, so Klemens Wittebur. Für ihn steht fest: „Es muss sich noch viel ändern.“

Brinkgartenstraße ist der nächste Standort des Gelsenkirchener Tempo-Anzeigers

Immerhin: In den drei Monaten, in denen die Anzeige an der Lindenstraße installiert war, habe es bereits geringfügige Geschwindigkeits-Reduzierungen gegeben. Während in der Nacht auf den 16. Juni noch fast 65 Prozent der Verkehrsteilnehmer schneller als 30 km/h gefahren seien, seien es in der Nacht auf den 7. September nur noch knapp 52 Prozent gewesen.

Nun wartet die Verkehrs-AG des Quartiersnetzes gespannt auf die Messungen an der Brinkgartenstraße. Ziel sei es schließlich, das Verhalten der Autofahrer zu ändern und das Tempo aus den Wohngebieten zu nehmen.

Das Quartiersnetz hatte die mobile Anzeige beim Bezirksforum Nord beantragt. Nachdem der Stadtrat die Finanzmittel genehmigt hatte, war die Lindenstraße der erste Standort. Die Messergebnisse sollen bei der nächsten Quartierskonferenz vorgestellt werden, sobald diese coronabedingt stattfinden kann.

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