Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Lust trotz Lockdown: Weil in Gelsenkirchen trotzdem angeschafft wurde, gab es jetzt eine Kontrolle von Polizei, KOD und Gewerbeaufsicht.
Die Corona-Pandemie hat vieles lahmgelegt. Die Prostitution offenbar nicht. Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst Gelsenkirchen sind am Donnerstag ausgerückt, um die Häuser Im Sundern 19 und umliegende Gebäude zu kontrollieren. Außerdem standen die Kontrolleure an der Herzogstraße auf der Matte. Denn offenbar gab es trotz Lockdown immer noch ein reges Kommen und Gehen an den Rotlicht-Stätten.
Aufforderung: Gelsenkirchener Prostituierte sollen im Internet nicht mehr für ihre Dienste werben
Wie ein Sprecher der Stadt mitteilte, haben die Kontrolleure „eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Verstoßes gegen das Prostitutionsgesetz“ auf den Weg gebracht. Außerdem sei der Eigentümer der Häuser an der Straße Im Sundern per „Gefährderansprache“ durch die Polizei dazu aufgefordert worden, unverzüglich dafür zu sorgen, dass die Werbeanzeigen der Sexarbeiterinnen aus den einschlägigen Online-Portalen verschwinden. In die Wohnungen der Prostituierten selbst habe man keinen Zutritt gehabt, so der Sprecher weiter.
Google-Abfragen ergeben eine ganze Reihe von Sexangeboten von Prostituierten mit dem Arbeitsplatz Gelsenkirchen. Weil das Geschäft mit dem käuflichen Sex demnach nach wie vor Konjunktur hat, kündigte die Stadt Gelsenkirchen an, weitere engmaschige Kontrollen mit den Ordnungspartnern vornehmen zu wollen.
Gelsenkirchener Anwohner: Teure Luxusautos parken an den Sex-Häusern
Mehrere Anwohner aus dem Viertel hatten berichtet, dass die Sexarbeiterinnen wohl noch ganz gut im Geschäft sind. „Besonders morgens und ab 16 Uhr“, schreibt etwa ein Anwohner, herrscht dort reger Betrieb. Er könne von seinem Garten aus beobachten, wie Kunden raus und rein gingen.
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Am Donnerstagmorgen ist davon nicht viel zu sehen, auf das Klingeln folgt keine Reaktion. Die Sexarbeiterinnen sind aber augenscheinlich noch vor Ort.
Dafür bestätigen zwei Anwohnerinnen, die ein paar Häuser weiter leben und eine Reihe von Mitarbeitern der nahen DRK-Station, dass nach wie vor noch viele Autos von Kunden Im Sundern Halt machen. Und zwar schon „recht auffällige, teure Wagen wie Porsche und Mercedes“. Gut gekleidete Männer im Anzug stiegen aus den Luxuswagen und verschwänden „für einige Zeit in dem Puff“.
Wegen der Corona-Pandemie sind nicht nur Konzertsäle, Restaurants und Fitnessstudios geschlossen worden, sondern auch Bordelle. In Gelsenkirchen sind 65 Prostituierte gemeldet.
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