Gläubiger und Gericht haben dem Sanierungsplan der Traditionsmetzgerei Ridderskamp und Hahn in Gelsenkirchen zugestimmt.

Die Traditionsmetzgerei Ridderskamp und Hahn hat das Insolvenzverfahren in Eigenregie erfolgreich durchlaufen, der Betrieb kann damit gesichert fortgeführt werden. Dem im November vorgelegten Sanierungsplan wurde nun einstimmig von der Gläubigerversammlung zugestimmt und auch das Gericht hat den Plan im Anschluss an die Abstimmung bestätigt. Der Geschäftsführer und Metzgermeister Jürgen Hahn hatte am 20. Januar dieses Jahres den Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenregie beim Amtsgericht Essen eingereicht. Zuvor waren bereits weniger ertragreiche Filialen am Stammsitz des Unternehmens in Bismarck sowie an der Hauptstraße geschlossen worden. Derzeit gibt es acht Standorte, davon sechs inklusive Werksverkauf in Gelsenkirchen.

Krise der Schlachthöfe, Schweinepest und Corona erschwerten Verfahren

Ein Team der Mönig Wirtschaftskanzlei unter Federführung von Matthias Merkel unterstützte die Geschäftsführung über die letzten Monate bei dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, arbeitete den Plan aus und führte die Verhandlungen mit den wesentlichen Gläubigern. Unterstützt wurden die Bemühungen von dem gerichtlich bestellten Sachwalter Nils Meißner.

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Die Krise der Schlachthöfe mit den massiven Corona-Ausbrüchen inklusive wochenlangem Produktionsstillstand erschwerte das Verfahren. Auch die drohenden Auswirkungen der afrikanischen Schweinepest mit möglichem massivem Anstieg der Rohstoffpreise verzögerten den Fortgang. Zudem schwebten stets die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie als Damokles-Schwert über diem Verfahren. Mit ausgefeilten Hygienekonzepten und der Einteilung der Produktionsbelegschaft in kleine Teams konnte der Betrieb jedoch konstant aufrecht erhalten bleiben, so Matthias Merkel.

Perspektive für 100 Mitarbeiter – Dank an Kunden

Jürgen Hahn hierzu: „Während des Sanierungsverfahrens mussten wir immer wieder auf Einflüsse von außen reagieren. Dass der Coronavirus uns so kurz nach dem Beginn der Sanierung so intensiv und andauernd vor Herausforderungen stellt, hätte ich vorher nicht gedacht. Während der ganzen Zeit haben meine Mitarbeiter wie ein Mann hinter mir und dem Unternehmen gestanden und uns mit vollem Einsatz unterstützt. Auch Lieferanten, Dienstleister und vor allem unsere Kunden haben uns die Treue gehalten. Dass die Sanierung erfolgreich sein konnte, ist vor allem ihr Verdienst.“ Das Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeiter.