Gelsenkirchen. Nun ist es amtlich: Risikogruppen können sich ab 15. Dezember auch in Gelsenkirchen kostenlose FFP2-Masken besorgen. Worauf dabei zu achten ist.

Ab dem 15. Dezember können sich Menschen, die älter als 60 Jahre sind oder an bestimmten chronischen Erkrankungen leiden, auch in Gelsenkirchen drei kostenlose FFP2-Masken in Apotheken abholen. Eine entsprechende Verordnung soll am Dienstag veröffentlicht werden und in Kraft treten, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Nachfrage der WAZ Gelsenkirchen bestätigte.

Der Bund hatte die Apotheken noch bis Montagnachmittag im Unklaren gelassen, ob die kostenlose Verteilung, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vergangene Woche ankündigte, tatsächlich schon am 15. Dezember beginnen kann. „Ob es wirklich klappt, weiß man noch nicht“, sagte Christian Schreiner, Sprecher der Apotheken in Gelsenkirchen und Inhaber der Buerschen Falken Apotheke, noch am Montag.

Missbrauch möglich: Nachweis der Masken-Abholer kaum möglich

Die Anspruchsberechtigten haben nun bis zum 6. Januar 2021 Zeit, sich die Schutzmasken zu besorgen. Dazu genügt nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Vorlage des Personalausweises oder die nachvollziehbare Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen. Zur Abholung können sie auch eine Person bevollmächtigen.

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Sorgen macht Schneider, dass Kunden die Situation ausnutzen könnten. „Denn wir können ja nicht nachhalten, ob sich jemand schon in einer andere Apotheke ein Maskenpaket besorgt hat.“ Auch in der Hohenzollern-Apotheke in Hassel macht man sich Sorgen, „dass man die Doppelabholungen ja fast nicht kontrollieren kann.“ Inhaberin Stefanie Hülswitt berichtet, dass viele Kunden bereits seit vergangener Woche versucht hätten, sich eine Gratis-Maske abzuholen. „Auch telefonisch haben uns schon über 20 Kunden gefragt, wie es mit der Abholung aussehen soll.“

Apotheke in der Altstadt sieht sich gut vorbereitet

Im Januar soll der Missbrauch erschwert werden: Ab dann sollen berechtigte Patienten in einem zweiten Schritt mit weiteren Masken versorgt werde und zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren Krankenkassen oder ihrer privaten Krankenversicherung erhalten. Die Anspruchsberechtigten zahlen dann pro eingelöstem Coupon einen Eigenanteil von zwei Euro hinzu.

„Gut vorbereitet“ auf den möglichen Kundenansturm ist man in der Alten Apotheke an der Bahnhofstraße, erzählt Mitarbeiterin Marion Stienecker. „Es ist schon jetzt eine enorme Zusatzbelastung, weil viele Leute bereits viele Fragen haben“, sagt sie. Aber man habe genug Masken auf Vorrat und bereits zahlreiche Exemplare abholbereit in Dreierpakete zusammengepackt.

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