Gelsenkirchen. Zwischen drei und 15 Schülern je Klasse fanden sich am Montag in Gelsenkirchener Schulen zum Präsenzunterricht ein. Wie es vor Ort läuft.

Von Arbeitsbedingungen wie am Ricarda-Huch-Gymnasium können die meisten Schulen in Gelsenkirchen nur träumen. Hier läuft pünktlich seit dem ersten Lockdown im Frühling die Vollversion von IServ, entsprechend konnten alle Informationen bereits am Wochenende an die Eltern übermittelt werden.

Auch der Rücklauf zur Abfrage, wer in der letzten Woche in die Schule kommt und wer zu Hause lernt, war Montagfrüh weitestgehend abgeschlossen. Die Klassen sind unterschiedlich voll, je nach Lernstoff werden Schüler von daheim zum Unterricht vor Ort zugeschaltet, um Neues nicht allein erarbeiten zu müssen – anderes geschieht in Eigenarbeit.

Klar ist auch schon, dass es keine Notbetreuung geben muss in der nächsten Woche am 21. und 22. Dezember, den vorgezogenen Ferientagen – es gab keine Nachfrage.

Geringe Nachfrage nach Notbetreuung am 21. und 22.

Am Leibniz-Gymnasium sind die Klassen ebenfalls unterschiedlich stark gefüllt; etwa die Hälfte der Schüler der Klassen fünf bis sieben sind allerdings vor Ort. Der Wochenplan mit dem Unterrichtsstoff wurde auch dort bereits den Familien via IServ übermittelt: Am Freitag werden die bis dahin erarbeiteten Lösungen der Kinder, die daheim arbeiten, von den Lehrern kontrolliert und entsprechend rückgemeldet.

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Andreas Lissons Gesamtschule Erle ist heute „eher leer“. 94 der 450 Schüler aus den Jahrgängen fünf bis sieben sind gekommen. Nach den neuesten Appellen der Ministerin, möglichst daheim zu lernen, rechnet er am Dienstag mit noch weniger.

„Die verlässliche Nachmittagsbetreuung läuft natürlich weiter für die, die es brauchen. Generell ist es für den Unterricht vernünftiger, sich auf eine Unterrichtsform zu konzentrieren, um den Kindern gerecht zu werden. Ich würde mir künftig wünschen, dass die Schulen selbst entscheiden können, wie sie unterrichten, je nachdem, wie viele Lehrer zur Verfügung stehen für den Präsenzunterricht und wie viele Schüler in Quarantäne sind“, erklärt Lisson. Notbetreuung wird es nächste Woche geben, voraussichtlich für eine einstellige Schülerzahl.

Distanzunterricht ab Klasse acht läuft gut

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An der Gesamtschule Ückendorf ist die Situation in den Klassen sehr unterschiedlich. Zwischen drei Schülern und der Hälfte der Klasse sind gekommen. „Wir können die fünf Fünferjahrgänge zu zwei Klassen mit je weniger als zwölf Schülern zusammenfassen, das geht gut und schafft Lehrerkapazitäten für den Distanzunterricht“, schildert Schulleiter Achim Elvert die Situation.

Der Unterricht der Klassen ab dem achtem Jahrgang laufe unproblematisch. Allerdings ist ohnehin die technische Ausstattung vieler Schüler daheim mäßig. Zudem gebe es Montag auch vereinzelt Probleme bei Videokonferenzen und Messenger. Diese Überlastung betreffe aber stadtweit nur vier Server insgesamt und sei vermutlich einem fehlerhaften Update geschuldet, erklärt IT-Schule-Teamleiter Thomas Sowa auf Anfrage. An der Lösung des Problems werde mit IServ gearbeitet.

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Wenige Kinder am Wiehagen vor Ort

An der Grundschule Wiehagen in der Neustadt sind deutlich weniger als die Hälfte der Kinder zum Unterricht gekommen. Allerdings hatte hier eine Lehrerin ausdrücklich ihre Kinder gebeten, am Montag noch zu kommen, um noch in einen neuen Stoff einführen zu können.

Anmeldungen für eine Notbetreuung gab es am Montagvormittag bei Abfrage noch nicht. An der Lindenschule sind die Klassen sehr unterschiedlich gefüllt, Nachfragen nach Notbetreuung in der nächsten Woche liegen dort bereits vor.

Im Offenen Ganztag an der Pfefferackerschule war die Nachfrage nach Notbetreuung in der nächsten Woche bislang gering. Lediglich drei Anfragen lagen bei der Abfrage der WAZ vor. Insgesamt waren in Gelsenkirchener Grundschulen am Montag nach Auskunft von Schulamtsdirektorin Petra Bommert etwa die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler vor Ort.

60 Prozent der Kinder sind in Gekita-Einrichtungen gekommen

In den Kindertageseinrichtungen von Gekita werden nach Auskunft der Stadt am Montag im Schnitt etwa 60 Prozent der Kinder betreut. Allerdings rechnet man auch hier damit, dass sich die Zahl täglich ändert. Vor allem ab Mittwoch, wenn der harte Lockdown beginnt, rechnet man mit einem weiteren Rückgang der Zahlen.

In den 25 katholischen Kindertageseinrichtungen in Gelsenkirchen waren am Montag deutlich weniger als die Hälfte der Kinder in eine der Kitas gebracht worden.