Gelsenkirchen. Gelsenkirchen landet meist auf den letzten Plätzen. Aber unsympathisch ist es mitnichten! Eine subjektive Replik auf eine subjektive Umfrage.
Da ist er wieder, der Städtevergleich, der Gelsenkirchen einen Platz im Tabellenkeller attestiert (#401GE lässt grüßen). Doch anders als beim Fußballbundesligisten FC Schalke 04 , ist das schlechte Resultat nicht (allein) auf eine mangelhafte Eigenleistung zurückzuführen, sondern vor allem auch auf die Fremdwahrnehmung.
1000 Menschen von irgendwoher in Deutschland haben angegeben, dass sie Gelsenkirchen unsympathisch finden und Freunden und Bekannten nicht empfehlen würden, dort zu leben. Wie gut diese 1000 Menschen Gelsenkirchen überhaupt kennen, bleibt dabei unklar. Sei’s drum.
Dass es fürwahr noch und nöcher Gründe gibt, warum Gelsenkirchen eines eben doch ist, nämlich sympathisch, dazu später mehr.
Gelsenkirchens Probleme nicht beschönigen
Vorher bleibt festzuhalten, was keiner wegdiskutieren kann und tunlichst auch nicht beschönigen sollte: Gelsenkirchen hat ein massives Imageproblem.
Immer neuere Studien und Städtevergleiche, die diesen Fakt beschreiben, sorgen natürlich nicht zuletzt auch selber dafür, dass sich ein miserables Bild von Gelsenkirchen weiter verfestigt. Deshalb aber auf den Überbringer der schlechten Nachricht zu schimpfen (die Studien und die Medien, die darüber berichten), greift viel zu kurz.
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Haben wir ein Müllproblem, Schmuddelecken, soziale Probleme, Schrotthäuser, Schlaglochpisten, wenig Cafés und Ausgehmöglichkeiten, hohe Kitagebühren und eine inzwischen durchaus gespaltene Stadtgesellschaft? Ja, sicher! Dass vieles davon in den meisten Großstädten auch nicht anders ist, ist zwar richtig, schmälert aber nicht unsere eigene Verantwortung, uns selber um unsere Stadt zu kümmern.
Die Kümmerer unserer Stadt fördern
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Und genau das machen ganz viele Gelsenkirchener schon. Da ist etwa Mythos-Reiseführer Olivier Kruschinski, der sich für sein Quartier , für das Stadtbild, für den Erhalt von Traditionen einsetzt. Da ist auch Ex-Schalkeprofi Mike Büskens, der Spenden erläuft für den Kinderschutzbund und andere Gelsenkirchener Institutionen. Und da sind die, die nachts ehrenamtlich unterwegs sind und Obdachlosen helfen und noch viele, viele mehr, die ganz oft auch von der Öffentlichkeit unbemerkt, Gelsenkirchen besser, lebens- und liebenswerter, schöner, besonders machen.
Wenn das mal nicht überaus sympathisch ist.
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