Der Investor sieht einen Garagenpark im Gelsenkirchener Gewerbegebiet, die Bezirkspolitik einen Drogeriemarkt. Ein klärendes Treffen soll helfen.

Im Streit um die geplante Errichtung eines XXL-Garagenparks im Gewerbegebiet Am Dördelmannshof an der Stadtgrenze von Gelsenkirchen-Ückendorf und Bochum-Wattenscheid ist die Forderung der CDU-Bezirksfraktion nach einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Süd abgeschwächt worden. Statt der Sondersitzung soll die Verwaltung dem Gremium in der regulären Januar-Sitzung einen Sachstandsbericht liefern.

Hintergrund dafür ist die Terminierung der Gespräche zwischen dem potenziellen Bochumer Investor Oguzhan Can und der Stadtverwaltung. Nach WAZ-Informationen ist dafür der 16. Dezember vorgesehen. Dieses Gespräch würde damit aber erst nach der Sondersitzung, die gemäß Geschäftsordnung binnen zwei Wochen am Antragstellung einberufen werden muss, stattfinden, was eine sinnvolle Beratung über die Motive und Möglichkeiten aller Beteiligten zuvor ausschließt.

Gespräch zwischen Bochumer Investor und Gelsenkirchener Verwaltung Mitte Dezember

„Da gerade in der aktuellen Pandemielage mit dem Instrument der Sondersitzung vorsichtig umzugehen ist, hat die Bezirksfraktion entschieden, der Verwaltung die Möglichkeit zu geben, den Sachverhalt zunächst noch einmal aufzuklären und uns im Januar mit den aktuellsten Informationen zu versorgen“, sagte der Henning Voß, der Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion. Gleichwohl erfreut es die Union, dass das Gespräch zwischen Investor und Stadtspitze auf Drängen der Politik nun geplant sei.

Im Gewerbegebiet Am Dördelmannshof in Gelsenkirchen-Ückendorf hat auch ein alteingesessener Rohstoffhandel seinen Sitz.
Im Gewerbegebiet Am Dördelmannshof in Gelsenkirchen-Ückendorf hat auch ein alteingesessener Rohstoffhandel seinen Sitz. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

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Investor Oguzhan Can will in dem Gewerbegebiet für fünf Millionen Euro einen XXL-Garagenpark mit 220 Miet-Garagen errichten, jede acht Meter lang und 3,50 Meter breit. Im zehnseitigen Exposé wirbt der Bochumer Geschäftsmann mit einer Bruttomietrendite von 10,46 Prozent.

Gelsenkirchener Bezirksfraktion favorisiert Ansiedlung eines Drogeriemarktes

Dagegen gibt es Widerstand. Die Bezirksfraktion Süd favorisiert anstelle der bereits abgerissenen alten Schlosserei „Berchem & Schaberg“ auf dem 12.220 Quadratmetern umfassenden Areal die Ansiedlung eines Drogeriemarktes. In der Nachbarschaft befinden sich bereits eine Aldi- und eine Rewe-Filiale sowie ein Standort der Tiernahrungs- und -zubehörkette Fressnapf.

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An der Schwarzmühlenstraße in Gelsenkirchen-Rotthausen und an der Ewaldstraße im Stadtteil Resse gibt es bereits ähnliche Garagenanlagen. In dem Gewerbegebiet befindet sich auch ein Fitnessstudio, das für Aufsehen gesorgt hat. Rocker und Rechte stählen dort ihre Muskeln.