Gelsenkirchen. Tierschützer von „Thai Shelter“ bleiben hartnäckig mit ihrem Votum für ein Böllerverbot zu Silvester: In Coronazeiten sehen sie sich bestätigt.
Tierschutz, Umwelt- und Feinstaubbelastung lieferten in den vergangenen Jahren die Stichworte für das geforderte Verbot von Silvester-Knallerei zum Jahreswechsel. Nun kommt Corona als weiteres Glied in der Argumentationskette hinzu – samt der Sorge vor Ansteckung in größeren Feiergruppen oder der zusätzlichen Belastung des Klinikpersonals durch Böller-Verletzungen.
„Thai Shelter“ aus Gelsenkirchen wirbt erneut für eine Resolution
Vor „einer halbherzigen Einigung zum Silvesterfeuerwerk“ warnt der Deutsche Tierschutzbund im Vorfeld des nächsten Corona-Gipfels und fordert stattdessen ein flächendeckendes Verbot. Für Tiere bedeute die „Sprengstoffliebe zum Jahreswechsel ohnehin meist einen wahren Alptraum“. Ein Feuerwerksverbot, das nur für belebte öffentliche Räume gilt, könnte die Böllerei in diesem Jahr in private Wohngegenden oder die Natur verlagern, fürchten der Tierschutzbund und die Gelsenkirchener Tierschützer von „Thai Shelter e. V.“. Seit zwei Jahren bearbeiten sie Rat und Verwaltung mit Blick auf ein Feuerwerksverzicht. Auch 2020 haben sie das Thema unverändert auf der Agenda.
Leitsatz: ,Böllerende hilft mit gegen die Klimawende“
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Ingrid Kuhn, die Ex-Vorsitzende des Vereins, hat in parlamentarischen Gremien 2018 und 2019 für Unterstützung und Zustimmung geworben. Die Idee: Gelsenkirchener sollten in einer gemeinsamen Resolution des Rates aufgefordert werden, „freiwillig auf private Feuerwerke rund um Silvester zu verzichten. Damit setzen wir ein Zeichen und gehen neue Wege zum Schutz unserer Gesundheit und unserer Umwelt“, so der Verein, der unter dem Leitsatz „Böllerende hilft mit gegen die Klimawende“ agierte. Bündnis 90/Die Grünen, die Linke, AUF und Naturschutzverbände sowie etliche Gelsenkirchener unterstützen den Vorstoß.
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„Zweimal sind wir damit Thema im Hauptausschuss gewesen“, sagt Angelika Nordmann. Es blieb beim Appell, ein Verbot war nicht umsetzbar, so die Vorstandsfrau. Für 2020 hat „Thai Shelter“, ein Verein, der schwierige Hunde aus Tierheimen betreut, sich noch nicht geschlagen gegeben. Im Kommunalwahljahr haben Kuhn und ihr Verein das Thema erneut zeitig vor Silvester einbringen wollen. „Im Juni“, erinnert sich Kuhn an den den Hauptausschuss, „wurde abgesprochen, dass die Resolution/der Aufruf gemeinsam mit unserem Verein, den Fraktionen und der Verwaltung erarbeitet wird, weshalb wir eine Einladung für die Erarbeitung unmittelbar nach den Wahlen erwartet haben.“
Richtig an die inhaltliche Arbeit geht der Rat erst im Dezember
Viel gremienfreie Zeit im Wahljahr ist seither verstrichen. Auch konstituiert sich der neue Rat erst am 26. November, richtig die Arbeit aufnehmen wird er erst im Dezember. Ob es dann noch für eine neuerliche Resolutionsdebatte reicht, ist für Nordmann fraglich. Mit der Vorgehensweise und dem Inhalt einer Beschlussvorlage für eine Resolution zeigt sich der Verein unzufrieden. Am 19. Oktober bat Ingrid Kuhn zuletzt um eine Antwort. Bislang vergeblich.
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