Gelsenkirchen. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach sieht Gelsenkirchen auf dem Weg zur IGA 2027 im Verzug. Der Stadtbaurat kontert: Wir liegen absolut im Zeitplan.


Die IGA, die Internationale Gartenausstellung, soll sich 2027 als „Blaues Band“ an Emscher und Kanal durch Gelsenkirchen ziehen. Das Buga-Gelände in Horst und die Emscherinsel werden Kernzonen der Schau, die auch Strahlkraft in Stadtteile wie Schalke Nord entwickeln soll. Auch wenn in Gelsenkirchen
einige der Ursprungspläne zusammen gestrichen werden mussten
(unter anderem, weil der vorgesehene Ausbau des Rhein-Herne-Kanals IGA-Ideen durchkreuzte), geht die Stadt weiter von einem großen Wurf aus. Als Warnerin präsentierte sich nun allerdings NRW-Ministerin Ina Scharrenbach im WAZ-Interview. Sie sieht die beteiligten Städte, neben Gelsenkirchen Duisburg und Dortmund, schwer in Zeitverzug.

Gelsenkirchen will Kohlenbunker als Leuchtturmprojekt entwickeln


Vor 14 Tagen haben die Stadt Gelsenkirchen und die Emschergenossenschaft eine
Kooperationsvereinbarung
unterzeichnet, in der die Zusammenarbeit für die IGA, die Internationale Gartenausstellung 2027 fixiert und konkretisiert wurde.
Beteiligte von 22 Planungs- und Architektenbüros
aus dem In- und Ausland tüfteln noch bis zum 2. Dezember an ihren Wettbewerbsbeiträgen für die Ausgestaltung der IGA, eine
Umsetzungsmachbarkeitsstudie wurde erarbeitet
und dem Umweltministerium sowie der Bezirksregierung vorgelegt. Die erste Bürgerbeteiligung ist gelaufen, eine Stabsstelle kümmert sich in der Verwaltung um die IGA-Planung.



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Kurzum: Es ist viel passiert in der Stadt, um das Mammutprojekt anzuschieben. Umso irritierter haben die Verantwortlichen Donnerstag die Aussagen der Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach zur Kenntnis genommen. Die 44-Jährige fürchtet einen IGA-Flop. Lediglich Dortmund sei mit der Kokerei Hansa auf einem guten Weg, doch alle Städte, kritisiert Scharrenbach, hätten für 2020 und 2021 kein einziges IGA-Förderprojekt angemeldet.

Förderbescheid für den „Zukunftsgarten Gelsenkirchen“ über 8,3 Millionen Euro.



„Wir haben im vergangenen Jahr erhebliche Anstrengungen unternommen. Mit der Gründung der Stabsstelle IGA 2027 haben die Projekte viel Fahrt aufgenommen. Und auch in puncto Förderanträge sehe die lokale Realität durchaus anders aus, betont Stadtbaurat Christoph Heidenreich: So übergibt kommende Woche Regierungspräsidentin Dorothee Feller Oberbürgermeistern Karin Welge einen IGA-Förderbescheid für den „Zukunftsgarten Gelsenkirchen“ über 8,3 Millionen Euro. Zudem, gibt der Stadtbaurat zu bedenken, gehe nicht „jeder Förderantrag allein an das Kommunalministerium, wird aber in vertrauensvoller Zusammenarbeit vom Kommunalministerium begleitet und unterstützt.“

Gesprächstermin mit dem NRW-Kommunalministerium

Der Kohlenbunker soll als Leuchtturmprojekt für die Internationale Gartenausstellung entwickelt werden.
Der Kohlenbunker soll als Leuchtturmprojekt für die Internationale Gartenausstellung entwickelt werden. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto



So sei am 26. Oktober „fristgerecht ein erfolgversprechender Förderantrag über zehn Millionen Euro für das Kohlebunkerensemble“ in Horst mittels des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ eingereicht worden. „Der Kohlenbunker soll als Leuchtturmprojekt entwickelt werden“, betont Heidenreich. Ebenfalls kommende Woche finde ein Gesprächstermin zwischen der städteübergreifenden Durchführungsgesellschaft für die IGA und dem NRW-Kommunalministerium über zu schließende Förderlücken statt. Für Gelsenkirchens Stadtbaurat steht fest: „Wir liegen absolut im Zeitplan.“