Gelsenkirchen-Ückendorf. In der Orthopädie am Marienhospital Gelsenkirchen wird nun eine neue, muskelschonende OP-Technik genutzt. Die Hüfte wird von vorne eingesetzt.
Im Marienhospital wird in der Orthopädie unter der Leitung von Dr. Hermann-Josef Liesenklas nun eine neue, muskelschonende Operationstechnik für den Einsatz von Hüftprothesen angewendet. Bei dem minimalinvasiven Verfahren, der „Amis-Methode“, wird die künstliche Hüfte von vorn eingesetzt. Der Vorteil dabei: Es muss nur ein Muskel zur Seite gedrückt werden, die sonst kaum vermeidliche Durchtrennung von Muskeln und Sehnen ist hierbei nicht notwendig. Der Vorteil für die Patienten: Die Liegezeit im Krankenhaus ist deutlich kürzer, der Blutverlust geringer, die Narbe kleiner und auch die Rehabilitation geht deutlich schneller. Der Patient kommt schneller wieder auf die Beine und leidet weniger unter Schmerzen.
Durchtrennung von Muskeln und Sehnen verhindern
Um die Operation durchführen zu können, kommt auch eine spezielle Lagerungsschiene zum Einsatz. Angewendet wird die Technik bei Patienten mit einem irreparablen Verschleiß des Hüftgelenkes. Bei dem konventionellen Verfahren mussten auf dem Weg zum Hüftgelenk Sehnen und Muskeln durchtrennt werden, um einen Zugang zum Operationsgebiet zu schaffen.
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Auch im aktuellen Teil-Lockdown werden diese Operationen durchgeführt. Wolfgang Heinberg, Sprecher der Krankenhausträger-Gruppe St. Augustinus, betont: „Im Gegensatz zum Frühjahr werden jetzt bei uns auch elektive Eingriffe durchgeführt.“ Also Eingriffe, die nicht unmittelbar lebensnotwendig sind. Ohnehin gilt der Appell aller Ärzte und Kliniken an Patienten: Auch in Pandemiezeitensollten Menschen mit akuten Beschwerden wie auch chronischen Erkrankungen Kontrolluntersuchungen und Akutbehandlungen nicht hinausschieben. Die Behandlung in den Kliniken sei sicher, aufgeschobene, notwendige Behandlungen könnten bedrohliche Folgen haben.