Gelsenkirchen. Der Corona-Shutdown ab 2. November trifft auch die Theaterschaffenden in Gelsenkirchen hart. Warum sie die Entscheidung kaum verstehen können.

Einen Monat lang wird es weder Gastronomie noch Kino noch Theater geben. Das ist seit dem vergangenen Mittwoch, 28. Oktober, klar. Es ist ein Shutdown bis Ende November, auch in Gelsenkirchen. Was sagen die hiesigen Theaterschaffenden dazu? Wie gehen sie damit um, sich nun wieder mit leeren Rängen arrangieren zu müssen?

Gelsenkirchener Theaterschaffende: Corona-Shutdown ist „zutiefst frustrierend“

„Wir verstehen es nicht richtig“, sagt Christiane Freudig von der Geschäftsführung des Consol-Theaters. „Wir haben investiert, wir halten uns an alles, wir haben ein funktionierendes Hygienekonzept“, führt sie fort. So wurden beispielsweise von 122 der eigentlich zur Verfügung stehenden Sitzplätze nur noch 30 belegt. Maximal-Bestuhlung sieht anders aus.

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Und auch Christiane Freudig verweist – wie die vielen Vertreter aus Gastronomie oder Kinolandschaft – darauf, dass eben auch die Theater, genau wie die Restaurants oder Kinosäle, keine Pandemietreiber sind. Auch auf die Zuschauer, die Consol-Gäste, wäre stets Verlass gewesen. All die Auflagen, das hätten die Leute eingesehen, da hätten sie mitgemacht.

Theater ist nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern dient der Meinungsbildung

Michael Schulz, Generalintendant am Musiktheater im Revier (MiR), sieht es so: „Das ist zutiefst frustrierend.“ Vor allem, weil sie in der Zeit des ersten Shutdowns „ein sehr verlässliches Hygienekonzept entwickelt haben.“ Die Reduzierung des öffentlichen Lebens gerade beim Theater, eine Schließung bis mindestens Ende November hält Schulz für „bedenkenswert“. Denn Theater sei schließlich nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern diene als gesunder und wichtiger Kommunikationsort auch der Meinungsbildung, zur Teilhabe der Menschen am gesellschaftlichen Leben.

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Für das Team vom MiR ist eins im Moment sehr wichtig: Dass der Probebetrieb aufrechterhalten werden kann. „Für uns ist klar, dass wir weiterarbeiten werden, möchten und auch müssen“, so Intendant Schulz. Akut können sie aber noch gar nicht sagen, was auf sie zukommt – letztendlich wolle man darauf warten, was die behördlichen Instanzen verordnen.