Gelsenkirchen. Chefs bei der Stadt Gelsenkirchen sind zumeist männlich, ihre Gehälter spitze. Die Top-Verdiener jobben bei Sparkasse, Stadtwerken oder Bogestra.
Chef sein in Gelsenkirchen ist so gut wie immer Männersache. Jedenfalls, wenn es um die Stadt und ihre Töchter geht. Die Gehälter der Top-Manager sind zudem beachtlich. Insbesondere bei der Sparkasse.
Wie aus dem 280 Seiten starken Beteiligungsbericht 2017 der Stadt und dem Geschäftsbericht 2019 der großen städtischen Tochter hervorgeht, ist ein Gehalt jenseits der 200.000 Euro pro Jahr bei den städtischen Chefs in Gelsenkirchen keine Seltenheit. Sowohl die drei Sparkassen-Vorstände als auch die/der Geschäftsführer der Bogestra und Vestischen reißen diese Marke locker.
Gelsenkirchener Sparkassen-Vorstände liegen jenseits der 300.000 Euro-Marke
Die Millionen-Marke knackt der dreiköpfige Vorstand der Sparkasse Gelsenkirchen. Zusammen bringen es der Vorstandsvorsitzende Bernhard Lukas (381.200 Euro), Stephanie Olbering (330.500 Euro) und Michael Klotz (322.900 Euro) auf 1,0346 Millionen Euro Gehalt im Jahr. Zum Vergleich: Bundeskanzlerin Angela Merkel bekommt 351.552 Euro (Stand: Sommer 2019).
Gut im Geschäft ist auch die Geschäftsführung der Bogestra mit Gisbert Schlotzhauer (293.348 Euro), Andreas Kerber (296.535 Euro) und Jörg Filter (238.335), aber auch Martin Schmidt von der Vestischen mit 230.002 Euro kann da noch recht gut mithalten.
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Interessant dürfte auch die Gehaltsstruktur in der Chefetage von Stadtwerke Gelsenkirchen und ELE sein, die Verdienste von Ulrich Köllmann und Bernd-Josef Brunsbach sind aber nicht aufgeführt. Ein Grund: Das ist nach Angaben der Stadtverwaltung damals so verhandelt worden, wird aber bei Neuverträgen nicht mehr akzeptiert.
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Dass bei Versorgern Gehälter für Spitzenpersonal durchaus üppig sind, zeigt der Blick nach Bochum. Die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, Dietmar Spohn und Frank Thiel, kommen auf 450.000 Euro beziehungsweise 416.000 Euro Jahresgehalt. Allerdings unterscheidet die beiden Stadtwerke eine Umsatzdifferenz in 2019 von mehr als das Zehnfache – 40, 2 Millionen Euro in Gelsenkirchen zu 714,3 Millionen Euro in Bochum. Dennoch dürfte demnach an der Spitze von Stadtwerken und ELE die 100.000er-Marke locker durchbrochen sein.
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Gelsenwasser Manager stellen Spitzenpersonal bei Jahresgehalt in den Schatten
Henning R. Deters und Dirk Waider, die Top-Manager der Gelsenkirchener Gelsenwasser AG, stellen mit 776.753 Euro und 541.439 Euro Jahresgehalt viele Entscheider in Gelsenkirchen aber in den Schatten.
Auch im gemeinnützigen Wohnungsbau, in der Kultur und bei Gelsendienste fließen attraktive Gehälter. GGW-Geschäftsführer Harald Försters Engagement wird mit 215.695 Euro honoriert, der nach Essen gewechselte Ulrich Husemann an der Spitze des Entsorgers wird mit 163.000 Euro aufgeführt und Tobias Werner als Geschäftsführer des hoch angesehenen Musiktheaters im Revier mit 123.425 Euro. MiR-Intendant Michael Schulz und Generalmusikdirektor Rasmus Baumann dürften als ranghöhere Entscheider mit ihrem Salär da allerdings noch deutlich darüber- liegen.
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Und die Stadtoberen in Gelsenkirchen? Oberbürgermeister Frank Baranowski erhält ein jährliches Grundgehalt in der Klasse B 10 von 162.973 Euro. Die anderen fünf Dezernenten, eingeordnet in die Besoldungsstufen B 5 (4x) und B 6 (1x), verdienen zwischen rund 112.000 und 118.000 Euro im Jahr.
Feuerwehrchef Michael Axinger wird nach Besoldungsgruppe A 16 bezahlt, Polizeipräsidentin Britta Zur mit B 2. Macht im Jahr rund 71.400 Euro für den Leitenden Branddirektor und für die Behördenchefin 94.160 Euro im Jahr.
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