Gelsenkirchen-Horst. Jünger, offener, lockerer soll es im Hotel-Restaurant des „Heiner’s“ in Gelsenkirchen-Horst zugehen: Es stellt sich als „Cloud 7“ neu auf.

Mehrfach geadelt mit dem Westfälischen Gastronomiepreis und ausgezeichnet als „Bestes Restaurant für jeden Tag“, gehört das „Heiner’s“ zu den renommiertesten Speiselokalen in Gelsenkirchen. Und nun, mitten in der Corona-Krise, erfindet es sich neu: Die Wochen seit dem Lockdown haben die Betreiber für eine völlige Umgestaltung der Räume samt Neukonzeptionierung genutzt. Herausgekommen ist: „Cloud 7“ (zu deutsch: Wolke 7), ein Restaurant mit Bar und Lounge-Bereich, das nach der Eröffnung Mitte November auch kulinarisch neue Wege gehen will.

„Hier ist kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Bis auf den Holzboden haben wir alles erneuert“, berichtet Betriebsleiter Sami Nofal und weist mit einer ausladenden Armbewegung auf die neue Möblierung im lichtdurchfluteten Wintergarten. Wo die Gäste bisher an klassisch eingedeckten Tischen Platz nehmen konnten, zieht nun eine auffällig lange Tafel aus unbehandeltem Holz die Blicke auf sich, in Szene gesetzt durch Stühle mit unifarbenen Samtbezügen, mal in Rot, mal in Petrol, mal in Grün oder Rosa. Ein paar Meter entfernt: ein rot glühender Elektro-Kamin als Raumteiler, der per Wasserdampf die Illusion von Feuer erzeugt.

Gelsenkirchener Gastronomie nutzte Lockdown für die Umgestaltung

Sami Nofal, Betriebsleiter des Gelsenkirchener Hotels Heiner's, will mit der Neuausrichtung des Restaurants unter dem neuen Namen „Cloud 7“ auch jüngere Zielgruppen ansprechen.
Sami Nofal, Betriebsleiter des Gelsenkirchener Hotels Heiner's, will mit der Neuausrichtung des Restaurants unter dem neuen Namen „Cloud 7“ auch jüngere Zielgruppen ansprechen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

„Wir haben schon länger überlegt, das Restaurant neu aufzustellen. Aber im laufenden Betrieb war das so gut wie unmöglich, erst recht wegen der Buchungen für Hochzeiten, Taufen und Geburtstage. Als wir dann wegen Corona schließen mussten, haben wir die Chance genutzt“, so Nofal. Ziel der Neuausrichtung ist es, ein jüngeres Publikum unter 40 Jahren anzusprechen, das abends in Horst auch nur mal ein Bier oder einen Wein trinken oder einen Snack essen will, ohne gleich in ein Drei-Gänge-Menü zu investieren. Davon sollen dann auch die Hotelgäste, des dortigen Wellnessbereichs Wetalis und Besucher des Nordsternparks profitieren.

„Es wird künftig etwas lockerer zugehen. Dazu sollen kleinere Sitzgruppen im Lounge-Stil, rustikalere Ledersofas und -sessel, der offene Kamin, eine neue Speisekarte und eine moderate Preiskalkulation beitragen. Wer mag, kann etwas essen, muss aber nicht“, betont Nofal und zeigt auf die riesige, noch im Bau befindliche Theke, die bewusst vom Rand in die Mitte des innenliegenden Raums verlagert wurde. In Nicht-Coronazeiten bietet sie Platz für bis zu 44 Barbesucher, die an einem der sechs Fernsehgeräte Sportübertragungen verfolgen können.

Auch Vegetarier und Veganer sollen genügend Angebote auf der Speisekarte finden

In Steinwurfnähe zum Nordsternpark und Blick auf Lüpertz Herkules-Skulptur, zog die Gastronomie „Heiner’s“ bisher auch Gäste aus anderen Städten an. Das soll auch nach der Neuausrichtung so bleiben. Eine Teilnahme am Menü-Karussell wird es aber nicht mehr geben.
In Steinwurfnähe zum Nordsternpark und Blick auf Lüpertz Herkules-Skulptur, zog die Gastronomie „Heiner’s“ bisher auch Gäste aus anderen Städten an. Das soll auch nach der Neuausrichtung so bleiben. Eine Teilnahme am Menü-Karussell wird es aber nicht mehr geben. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Was auf der Speisekarte steht? Burger, Steaks, Salate, Flammkuchen, Snacks, „alles hochwertig zubereitet mit sehr guten Zutaten von unserem erfahrenen Küchenteam“. Sowohl Vegetarier und Veganer als auch Fleisch-Fans sollen auf ihre Kosten kommen. So werden die Burger mit einem 220 Gramm starken Stück Bio-Beef serviert. „Denn zwischen Burger und Burger können Welten liegen“, weiß Gastronomie-Leiter Rainer Watzl und verspricht: „Es wird jeder etwas auf der Karte finden!“

Einheimische und internationale Biere, selbst gemachte Limonaden sowie Cocktails und nicht zuletzt eine Tageskarte auch mal mit deftigen Gerichten wie Erbsensuppe runden das kulinarische Angebot ab. Drei-Gänge-Menüs „passen da dann nicht mehr rein“, sagt Nofal.

Restaurant soll „offener und jünger“ werden

Deshalb wird das „Cloud 7“ auch nicht am Menü-Karussell teilnehmen. Dafür sind andere Events geplant: donnerstags After-Work-Partys und am Wochenende Auftritte von Live-Bands und Solo-Künstlern auf einer neuen Bühne, die gerade direkt neben dem Haupteingang entsteht.

Das bisherige, anspruchsvolle Restaurant-Konzept sei nicht gescheitert, stellt der Betriebsleiter klar. „Aber nach zwölf Jahren wollen wir offener und jünger werden, ohne unsere älteren Gäste aus dem Blick zu verlieren. Die Zeiten ändern sich und wir uns mit.“

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