Gelsenkirchen. Nach dem verheerenden Dachstuhlbrand in Buer gab und gibt es eine überwältigende Solidarität. Das macht diese Stadt aus. Ein Kommentar.

Was macht das mit einem, wenn man von Jetzt auf Gleich sein Zuhause verliert? Und wie geht es einem, wenn man urplötzlich vor dem Nichts steht? Bei dem verheerenden Dachstuhlbrand in der Nacht vom 23. auf den 24. September an der De-la-Chevallerie-Straße kamen die Bewohner wie durch ein Wunder allesamt mit dem Schrecken davon. Doch was danach in Gelsenkirchen geschah, grenzt nicht an ein Wunder, sondern ist für einen Großteil der Beteiligten sicher etwas viel Überwältigenderes.

Solidarität mit den Betroffenen des verheerenden Großbrands in Buer ist überwältigend

Eine koordinierte Spendenaktion wuchs innerhalb kürzester Zeit und rasend schnell. Und die, die halfen, wuchsen wohl über sich hinaus. Schon am Tag nach dem Brand war alles klar – ein Raum gefunden, eine Facebook-Gruppe gegründet, der Spendenaufruf im Netz, ein Spendenkonto eingerichtet.

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Die Bueraner packen ganz selbstverständlich an, und es scheint, ganz Gelsenkirchen dazu. Schon am Tag nach dem Brand musste die Kleidersammlung gestoppt werden. Zu viele Säcke, voll mit Hilfe und Unterstützung. Mittlerweile sind 12.800 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen (Stand: Donnerstag, 1. Oktober). Und über eine Woche nach der Brandnacht ist der Wille zu helfen weiterhin ungebrochen.

Es war das Engagement Vieler, das den Betroffenen die Hoffnung zurückgab

Das ist es doch, was zählt, besonders in diesen Zeiten. Es war und ist das Engagement Vieler, es waren die kleinen und großen Gesten, die den Betroffenen etwas ganz Wichtiges auf einfache Art und Weise zurückgaben: die Hoffnung. Dass es weitergeht, dass es weitergehen wird, dieses Leben nach der persönlichen Katastrophe.

Im weitesten Sinne bemerkenswert, aber überraschend kam das irgendwie nicht. Erinnerungen werden wach, etwa an die ersten Tage und Wochen im Corona-Shutdown. Als auch da die Unterstützung, geleistet von den Menschen in dieser Stadt, keine Grenzen kannte. Und schnell mit besonderer Kreativität dort war, wo sie am dringendsten gebraucht wurde.

Es ist eine einfache Formel: Das ist Gelsenkirchen. Darauf kann man stolz sein.