SPD-Kandidatin Karin Welge ist Gelsenkirchens neue Oberbürgermeisterin. Nur 26,6 Prozent der Gelsenkirchener haben ihre Stimme abgegeben.
- Alle aktuellen Infos zur Stichwahl des Oberbürgermeisters in Gelsenkirchen sammeln wir an dieser Stelle. Alle aktuellen Abstimmungsergebnisse der Kommunalwahl vom 13. September finden Sie in der Übersicht.
- Karin Welge , Oberbürgermeister-Kandidatin der SPD, hat mit 59,4 Prozent der Stimmen die Stichwahl gegen Malte Stuckmann (CDU, 40,6 Prozent) gewonnen. Die Wahlbeteiligung war mit 26,6 Prozent extrem niedrig.
- Die SPD bleibt nach der Kommunalwahl am 13. September die stärkste Fraktion im Stadtrat, aber verliert die absolute Mehrheit. Die Christdemokraten legen leicht, Grüne und AfD stark zu.
- Die Wahlbeteiligung hat sich - trotz Rekordzahlen bei der Briefwahl - am Kommunalwahltag, 13. September, weiter verschlechtert. Nur 41,5 Prozent der 188.716 wahlberechtigten Gelsenkirchener gingen zur Wahl.
- Das Wichtigste zur Kommunalwahl 2020 in Gelsenkirchen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
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Update, 19.40 Uhr: Karin Welge wird gefeiert
Bei ihrer Siegesrede wird Karin Welge (SPD) frenetisch gefeiert. Ihre Schlussworte: „Ich bin jetzt 57 Jahre alt. Meine Zielmarke war 57, die haben wir gerissen. In fünf Jahren bin ich über 60.... Glückauf!“ OB Frank Baranowski kommentiert mit einem Augenzwinkern: „Das ist alles gekommen, weil ich meine Wahlkampfsocken angezogen habe. Jedes Jahr bekomme ich die von den Schornsteinfegern“
Update, 19.20: Erste Reaktion von Malte Stuckmann (CDU)
CDU-Kandidat Malte Stuckmann trägt die Niederlage mit Fassung. „Am Ende war es die Entscheidung der Wähler“, sagt er achselzuckend. „Aber wir haben einen super Wahlkampf geliefert.“ In den letzten beiden Wochen habe er trotzdem noch die Hoffnung gehabt, die Wahl zu gewinnen. „Ich habe in vielen Gesprächen gemerkt, dass bei den Menschen der Wunsch nach Veränderung da ist.“
Update, 19 Uhr: Karin Welge SPD) gewinnt die Wahl, Wahlbeteiligung liegt nur bei 26,6 Prozent
Karin Welge ist Gelsenkirchens neue Oberbürgermeisterin. Die SPD-Kandidatin setzt sich mit 59,4 Prozent (29.397 Stimmen) der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Malte Stuckmann (40,6 Prozent, 20.101 Stimmen) durch. Mit der 57-jährigen bisherigen Kämmerin und Stadtdirektorin steht nun zum ersten Mal in der 145-jährigen Geschichte der Stadt eine Frau an der Spitze Gelsenkirchens. Die neue Oberbürgermeisterin wird ihr Amt am 1. November antreten und dem bisherigen Oberbürgermeister Frank Baranowski nachfolgen, der nach 16 Jahren aus dem Amt scheidet. Die Wahlbeteiligung war mit 26,6 Prozent extrem niedrig.
Update, 18.53: Sieg von Karin Welge (SPD) zeichnet sich ab
Bei der SPD gibt es Brezel, Currywurst und zunehmend entspannte Gesichter: Karin Welge liegt weiterhin bei rund 59 Prozent. Der WDR bringt sich in Position, um die mögliche neue Oberbürgermeisterin zu interviewen und Stimmen einzufangen. Im Saal warten nicht mehr als 60 Sozialdemokraten auf das Ergebnis. Gerade kommt Oberbürgermeister Frank Baranowski und es sind erste „Karin, Karin“-Rufe zu hören. Die OB-Kandidatin ist noch in ihrem Büro im Rathaus.
Update, 18.51: CDU-Kreisvorsitzender schockiert über niedrige Wahlbeteiligung
Der CDU-Kreisvorsitzende Sascha Kurth zeigt sich schockiert über die extrem niedrige Wahlbeteiligung: „Das muss jeden Demokraten erschüttern. Das ist aber kein Phänomen, das nur eine Partei betrifft. Das hat auch viel mit der Politik der letzten Jahrzehnte zu tun.“
Update, 18.40: SPD-Fraktionschef bedankt sich bei den Mitgliedern
SPD-Fraktionschef Klaus Haertel dankt im Bürgerforum des Hand-Sachs-Hauses den SPD-Mitgliedern um 18.30 Uhr für den engagierten Wahlkampf. „Wenn wir die ersten Ergebnisse sehen, dürfen wir optimistisch sein. Ich hoffe, wir können gleich sagen: Ja, wir waren fleißig und werden auch vom Erfolg belohnt.“
Update, 18.38: Welge in Führung
Nach 188 von 206 ausgezählten Wahlbezirken liegt die SPD-Kandidatin Karin Welge in Führung. Mit 59,4 Prozent (24.191 Stimmen) liegt sie vor dem CDU-Kandidaten Malte Stuckmann (40,6 Prozent und 16.516 Stimmen). Für Stuckmann gibt es in der 4. Etage des Hans-Sachs-Hauses trotzdem Beifall. Ein Ziel, sagt er, hätten die Christdemkraten schon erreicht: „Wir haben Wechselwillen initiiert.“ Auch Wolfgang Heinberg, (Noch-)Fraktionschef der CDU, gibt sich trotz der sich anbahnenden Niederlage trotzig: „Wir haben die Sozen in eine Stichwahl gezwungen und ihnen die absolute Mehrheit abgenommen“, sagte er. „Das kennen die gar nicht!“
Update, 18 Uhr: Wahllokale sind geschlossen
Die Wahllokale sind geschlossen, nun beginnt die Auszählung der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag um 17.30 Uhr bei 30,45 Prozent. Damit haben deutlich weniger Bürger ihre Stimme abgegeben als bei der Kommunalwahl: Da waren es um 17.30 Uhr 41,53 Prozent.
Update, 16.45 Uhr: Vereinzelt Probleme mit Briefwählern
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In den Wahllokalen gibt es vereinzelt Probleme mit Briefwählern. Viele Wähler hatten im Vorfeld ihre Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig erhalten – laut Stadt ein Versäumnis des Zustellungsunternehmens. Die Stadt hatte daher all diejenigen, bei denen die Unterlagen nicht rechtzeitig ankamen, aufgefordert, sich bei der Wahlscheinstelle zu melden. „Einige wenige Briefwähler haben das offenbar nicht mitbekommen und kamen dann ins Wahllokal“, sagt ein Stadtsprecher. „Das geht natürlich nicht, denn so können wir nicht nachvollziehen, ob sie ihre Stimme nicht zweimal abgeben.“ Um 14.30 Uhr liegt die Wahlbeteiligung bei 26,8 Prozent.
Update, 12.05 Uhr: Wahlbeteiligung bei 20,98 Prozent
In den Gelsenkirchener Wahllokalen ist laut Stadtsprecher Jan-Peter Totzek alles ruhig: keine langen Schlangen, keine Auffälligkeiten. Um 11 Uhr lag die Wahlbeteiligung nach Angaben der Stadt bei 20,98 Prozent. Bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen hatten zur gleichen Zeit 22,53 Prozent ihre Stimme abgegeben. „Das waren auch schon nicht viele und erfahrungsgemäß ist die Wahlbeteiligung bei den Stichwahlen immer noch etwas geringer als bei der Kommunalwahl“, so Totzek.
Update, 10.10 Uhr: Im Vorfeld der Stichwahl ist es am Samstag zu einer Facebook-Diskussion über die Arbeit des Corona-Krisenstabs – und damit um SPD-Kandidatin Karin Welge, die den Krisenstab leitet – gekommen. Die Seite „We Love Gelsenkirchen“ hatte einen Post mit der Beschwerde eines Gelsenkircheners über die Abläufe beim Gesundheitsamt abgesetzt.
Mehrere Kommentatoren warfen „We Love Gelsenkirchen“ daraufhin vor, einen Tag vor der Stichwahl Stimmung zu machen. Der Grund: Marco Rolof, Geschäftsführer der ITNT Group, die die Facebook-Seite betreibt, hatte den CDU-Kandidaten Malte Stuckmann im Wahlkampf unterstützt.
Auch Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) schaltete sich in die Diskussion ein und kommentierte: „Das ist jetzt schon ganz schön perfide hier. Da wird hier bei „We Love Gelsenkirchen“ ein Erfahrungsbericht mit dem Gesundheitsamt (!) Gelsenkirchen bei einer positiven Corona-Testung wiedergegeben. Chance für die Verwaltung heute zum Faktencheck: Null Komma Null.“
Weiter schrieb er: „Wer steckt hinter „We Love Gelsenkirchen? Sollte es etwa dieselbe Werbeagentur sein, die den Wahlkampf für den anderen OB Kandidaten macht? Sollte es da Verbindungen zur Mittelstandsvereinigung der CDU in Dorsten geben?“ Die Kommentare, die das Gebaren der Seite kritisiert hatten – unter anderem der von OB Baranowski –, sind mittlerweile entfernt worden. (kat)
Update, 8.00 Uhr: Die Wahllokale sind geöffnet. Bis 18 Uhr sind die Bürger aufgerufen, in einer Stichwahl das neue Stadtoberhaupt von Gelsenkirchen zu wählen. Es treten an: Karin Welge (SPD) und Malte Stuckmann (CDU). Am Kommunalwahltag, 13. September, erreichte Karin Welge mit 31.341 Stimmen einen Anteil von 40,4 Prozent. Malte Stuckmann lag mit 19.467 Stimmen bei einem Anteil von 25,1 Prozent.
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