Gelsenkirchen. Auch Gelsenkirchen profitiert von der nun dauerhaft gesicherten Landesförderung für Schulsozialarbeit. Allerdings weniger als andere Städte.
Die wirklich gute Nachricht ist, dass die „Soziale Arbeit an Schulen“ von der Landesregierung nun dauerhaft, also unbefristet, gefördert und bezuschusst wird. Die für Gelsenkirchen nicht ganz so gute Nachricht ist, dass es nach jetzigem Stand nur Unterstützung nach dem Schlüssel gibt, der zuletzt angewendet wurde. Und damit fließt weniger Geld für Soziale Arbeit an Schulen nach Gelsenkirchen als in andere, vergleichbare Städte. Wie zum Beispiel Oberhausen, wo 911.978,31 Euro aus Düsseldorf dafür hingeleitet werden. Nach Gelsenkirchen kommen lediglich 719.368,60 Euro. Das ist sogar weniger als im deutlich kleineren Herne ankommt, wo man sich über 729.851,12 Euro freuen darf – bei nahezu einem Drittel weniger Schülern.
Förderung nur nach dem Ist-Stand
Die geringere Summe ist noch immer die Folge eines eigentlich vorausschauenden Handelns der Gelsenkirchener Bildungsverwaltung. Beim befristeten Start der Bundesförderung über das Bildungs- und Teilhabepaket hatte sich die Stadt entschlossen, die Gelder nicht im geplanten Rahmen bis Ende 2013 auf einmal auszugeben, sondern über mehr Jahre zu strecken, um längerfristige Planungssicherheit für die Schulen und die befristet eingestellten Sozialarbeiter zu erreichen. Tatsächlich sah es Ende 2013 zunächst so aus, als würde die Förderung nicht fortgesetzt.
Es kam anders. Zwar gab es wieder Erwarten erneut Fördergelder für die Schulsozialarbeit, die aber wurden nach der Zahl der Stellen bemessen, die in den Städten zu der Zeit angesiedelt waren. Und das waren in Gelsenkirchen entsprechend weniger, weil das Geld ja auf längere Zeit und damit weniger Stellen verteilt war. Dieser Maßstab für die Förderung wirkt bis heute weiter.
Schwerpunkt in den dritten und vierten Klassen
Für den Sozialdienst Schule werden in Gelsenkirchen derzeit insgesamt 899.210 Euro investiert im Jahr, der städtische Eigenanteil liegt bei 179.842 Euro. Die Landesförderung wird an vier freie Träger (Awo, Caritas, evangelischer Kirchenkreis, Bauverein Falkenjugend) weitergeleitet, die damit elf Vollzeitstellen für Sozialarbeit an Grundschulen finanzieren. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in den dritten und vierten Klassen, auch um die Übergänge an weiterführende Schulen zu erleichtern.
Aus kommunalen Mitteln werden zudem bisher pro Jahr mit rund einer Millionen Euro zwölf Stellen bei der Kommune finanziert, um in der Sekundarstufe I Schulverweigerung beziehungsweise vermehrtem Fehlen entgegen zu wirken und das Gelingen eines Schulabschlusses zu unterstützen. Vier der zwölf Stellen sind über den Eigenanteil der Kommune finanziert. Jugendreferatsleiter Wolfgang Schreck hofft allerdings, dass noch mehr Unterstützung vom Land nach Gelsenkirchen fließen könnte, wenn die Kriterien für den schulscharfen Sozialindex stehen und entsprechend gefördert wird.
- Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
- Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook