Gelsenkirchen. SPD-Fraktionschef Klaus Haertel wirft OB-Kandidat Malte Stuckmann (CDU) vor, bei den Vorwürfen um antiisraelische Inhalte nur Ausreden zu finden.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Haertel hat CDU-Oberbürgermeisterkandidat Malte Stuckmann scharf für seine Stellungnahme zu einem angeblich antiisraelischen Post auf Facebook kritisiert. „Ich weiß nicht, was mich mehr entsetzt, die antiisraelische Hetze oder der Umgang des Kandidaten Stuckmann und seiner Partei damit“, teilte Haertel mit.

Nachdem der Blog „Ruhrbarone“ Stuckmann in einem Beitrag vorgeworfen hatte, 2014 antiisraelische Propaganda verbreitet zu haben, hatte Stuckmann der WAZ gegenüber erklärt, dass er sich nicht an den kritisierten Inhalt erinnern könne und dieser nicht seine politische Überzeugung widerspiegele. Auch behauptete Stuckmann, keine Anfrage der „Ruhrbarone“ zu den Recherchen erhalten zu haben.

SPD bezeichnet Stuckmanns Erklärung als „fadenscheinige Ausrede“

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Aufnahmen der „Ruhrbarone“ legen nun nahe, dass sowohl Stuckmann als auch der CDU-Kreisvorsitzende Sascha Kurth per Mail um eine Stellungnahme gebeten worden sind. Die SPD hat zudem ein Bildschirmfoto öffentlich gemacht, dass Stuckmanns privaten Facebook-Profilbildordner vom 24. August 2020 zeigen soll. Darauf zu sehen ist das umstrittene Foto, auf dem ein Palästinenser den Mund von einem Israeli zugehalten bekommt.

Malte Stuckmann, der OB-Kandidat der CDU, wird von der Gelsenkirchener SPD kritisiert.
Malte Stuckmann, der OB-Kandidat der CDU, wird von der Gelsenkirchener SPD kritisiert. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Stuckmanns Stellungnahme wertet Haertel deshalb als „fadenscheinige“ und „an den Haaren herbeigezogene Ausrede“. „Wer Oberbürgermeister werden will, darf sich so nicht wegducken, wenn es schwierig und ungemütlich wird“, kritisierte der SPD-Fraktionschef. Stuckmann und der CDU fehle „jegliches Format“, um in Gelsenkirchen Verantwortung zu übernehmen.

Harter Ton zwischen SPD und CDU

Mit Haertels Kritik wird der Ton zwischen SPD und CDU im Kommunalwahlkampf einmal mehr härter. Vorherige Streitpunkte waren unter anderem der Vorwurf an CDU-Ratsherr Ilhan Bükrücü, den Völkermord an den Armeniern geleugnet zu haben, sowie Stuckmanns Besuch des Ladenlokals „Lounge 1“ aufgrund des früheren politischen Engagements einer Wirtin. Die CDU spricht von einer „Schmutzkampagne“.

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