Gelsenkirchen. Ab Dienstag fällt die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen. Bei Lehrern und Schülern sind die Befürchtungen groß.

Es kam überraschend, für Lehrer und Schüler. Ab Dienstag, 1. September, soll die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen fallen. Bislang wissen Gelsenkirchener Schulleiter davon nur aus den Medien. Wie genau künftig gearbeitet werden soll, dazu hat sich das Ministerium noch nicht geäußert.

Bei Gelsenkirchener Lehrern und Schülern sind die Befürchtungen groß

Gorden Skorzik, Leiter des Berufskollegs Königstraße, fragt sich, was das in der Folge bedeutet. Gerade in Räumen machten die Masken schließlich Sinn, die Hitzeperiode sei gerade überstanden, die Schüler hätten sich an die Masken gewöhnt, hätten die Notwendigkeit verstanden – und jetzt die Kehrtwende. "Bisher sind bei uns von 149 Lehrkräften nur zwei im Distanzlernen, weil viele sich durch die Masken geschützt fühlten. Es ist durchaus möglich, dass nun mehr Lehrkräfte ein Attest beantragen“, fürchtet er.

Jürgen Much, kommissarischer Leiter der Getrud-Bäumer-Realschule, fürchtet nun auch um die Besetzung für den Präsenzunterricht. Gesundheitlich angeschlagene Kollegen, die bei der Maskenpflicht im Präsenzunterricht geblieben sind, seien jetzt verunsichert. „Und für den Distanzunterricht im größeren Umfang sind wir noch nicht gut ausgestattet,“ so Much. Zwar hatte die Stadt der Realschule im Lockdown die „Light-Version“ von IServ zur Verfügung gestellt, aber viele Module wie Klassenarbeiten zu planen und schreiben sind darüber nicht nutzbar.

Für die Oberstufenschüler war das Tragen einer Maske nur eine Kleinigkeit

Und wie sehen es die Schüler? Die haben eine ganz klare Haltung. Beytullah Aslan, der Oberstufenschüler, bringt es mit einem Satz auf den Punkt: „Wir haben ja trotzdem immer noch Corona, die Gesundheit geht eindeutig vor“, sagt der 18-Jährige. Er beklagt, dass in den Räumen kaum bis gar kein Abstand gehalten werden kann. „Ich würde lieber eine Maske tragen“, sagt der junge Mann auch.

Für Jeremy Tomberg sei das Maske-Tragen auch und gerade im Unterricht „nur eine Kleinigkeit“ gewesen. Der 18-Jährige macht klar: „Es können sich so viele Leute anstecken“ – da wäre das mit der Maske doch eigentlich gar kein Problem für ihn. Auch sein Mitschüler Nick Kumar sieht das so. Denn: „Die Infektionsgefahr steigt gerade erst wieder“. Gerade um andere Menschen zu schützen, würde der 18-Jährige sofort und auch weiterhin eine Maske im Unterricht tragen.

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