Bismarck. Güven Dere hat sich mit seinem Barbershop „Barber Industry“ im Gelsenkirchener Hafenviertel Graf Bismarck niedergelassen. Sein Ziel: Expansion.
Während draußen der Wind das Wasser kräuselt, stutzen drinnen flinke Hände und Schere Haar und Bärte. Der Barber- und Friseurbetrieb „Barber Industry“ eröffnete Ende vergangenen Jahres an der Johannes-Rau-Allee 35 am Hafenbecken Graf Bismarck.
Industrie-Charme versprüht die Einrichtung, mit der Kunden begrüßt werden: Eine dunkle Holztheke im Eingangsbereich, dazu als stilbrechender Hingucker ein Perserteppich und hellbraune Sitzmöbel. Schwarz-glänzende Fläschchen gefüllt mit Bart-Öl, Aftershave und anderen Pflegeprodukten reihen sich an großen Spiegeln vor den Frisierstühlen aneinander.
Friseurmeister: Männer sind pingeliger geworden, der Bart steht mehr im Fokus
Der gelernte Friseurmeister und Barbier Güven Dere ist gerade dabei, einem Kunden den Nacken auszurasieren. Die losen Haare streicht er mit einem Pinsel weg. Er erklärt, warum immer mehr Barbershops eröffnen. „Männer sind pingeliger geworden, wollen Trendfrisuren und achten immer mehr auf ihr Äußeres“, sagt Güven Dere. Auch der Bart stünde immer mehr im Fokus. Kunden lassen diesen wieder wachsen, wollen aber eine angemessene Form. Gerade das Frisieren von Bärten und die hauptsächlich männlichen Kunden, würde einen Barbershop von einem herkömmlichen Friseur unterscheiden. Allerdings: Nicht in jedem Barbershop arbeiten auch gelernte Friseure.
Öffnungszeiten und Kontaktdaten
Geöffnet hat „Barber Industry“ immer von dienstags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr. Montag bleibt der Salon geschlossen.
Für einen Friseurbesuch muss vorab telefonisch ein Termin vereinbart werden unter: 0209 40244505
Online zu finden ist der Barbershop bei Facebook unter www.facebook.com/barberindustry2019 und auf Instagram unter www.instagram.com/barberindustry_2019
Angesagte Frisuren in Gelsenkirchen: Long Fade, French Cop oder Skin Fade Cut
Oftmals sind es Trendfrisuren, die Dere schneidet. Beliebt ist zum Beispiel der Long Fade auch Fasson genannt, ein Haarschnitt, bei dem das Deckhaar lang gelassen wird und die Seiten in einem natürlichen Übergang geschnitten werden. Ebenfalls angesagt, besonders bei Jugendlichen, ist der French Crop, bei dem sich die Haare entweder nach oben oder mit einem kurzen Pony ins Gesicht stylen lassen. Wichtig auch bei diesem Schnitt ist das kurz geschnittene Seitenhaar. Eine besonders mutige Variante, die zeitgleich sehr pflegeintensiv ist, ist der Skin Fade Cut. Bis auf ein bis zwei Zentimeter des Deckhaars wird das restliche Haar radikal bis auf die Haut gekürzt. Welcher Haarschnitt am ehesten passt, entscheidet sich nach Haarstruktur, Kopfform sowie Haardichte und ist natürlich stark vom Typ Mann abhängig.
Die modernen Frisuren modelliert der Profi oft passend zum Bart. „Der Bart ist die Schminke des Mannes. Früher waren Bärte bei Salafisten bekannt, heute sind sie total angesagt“, sagt Dere, der auch noch zwei weitere Friseurfachkräfte beschäftigt. Das Gesichtshaar richtig in Form zu bringen, würde meist mehrere Monate dauern und mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen.
Pflegeprodukte - der Mann heute kommt ohne sie nicht aus
Auch die Nutzung von Pflegeprodukten spiele mehr und mehr bei Männern eine Rolle. Pflanzliches Bart-Öl, Bartpomade, Bartseife, Bartwichse sowie Aftershave und -balsam gehören zu der breiten Palette. Kunden, für die im Salon ein persönliches Messer mit eingravierten Namen hinterlegt wird, besitzen auch oftmals eine eigene Bartbürste oder einen Bartkamm.
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Natürlich darf auch die Gesichtspflege des Mannes nicht fehlen. So arbeitet auch eine Kosmetikerin bei „Barber Industry“. Meltem Öner ist immer mittwochs, donnerstags und freitags vor Ort. Sie erklärt, warum Männer eine besondere Pflege benötigen. „Männerhaut ist oft fettiger als die von Frauen. Zudem ist die Haut oft anspruchsvoller, da durch eine Rasur der pH-Wert beschädigt werden kann. Zu ihren Anwendungen gehören neben der klassischen Gesichtsreinigung auch Micro-Needling, Aqua Facial, die Augenlidstraffung (ohne OP) und die Narbenbehandlung.
Von 2012 bis 2016 führte Güven Dere einen Friseursalon an der Hauptstraße, über zwei Jahre war er anschließend bei einem Friseursalon in Essen-Rüttenscheid angestellt bis er sich schließlich als sein eigener Herr in den jetzigen Räumlichkeiten niederließ. Ihn überzeugte besonders die nicht-citynahe Lage. „Der Ort ist perfekt. 70 Prozent meiner Kunden kommen aus Gelsenkirchen“, sagt er. Auch dem Gelsenkirchener Fußballprofi Ilkay Gündogan habe er bereits mehrfach die Haare geschnitten. Ziel des 35-Jährigen ist es, zukünftig auch weitere Stores zu eröffnen. „Wenn in den nächsten zwei Jahren alles gut läuft, würde ich gerne einen weiteren Salon in Essen oder Düsseldorf eröffnen“, sagt er.
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