Gelsenkirchen. Die Bethe-Stiftung unterstützt in der Corona-Krise die Vereine „Gelsenkirchen – Warm durch die Nacht“ und die „Tafel Gelsenkirchen“.

Über jeweils 40.000 Euro für ihre Arbeit freuen sich die beiden Vereine „Tafel Gelsenkirchen“ und „Gelsenkirchen packt an – Warm durch die Nacht“. Die Bethe-Stiftung spendete der Stadt Gelsenkirchen 80.000 Euro, die gab das Geld an die Vereine weiter.

„Wir haben uns für Gelsenkirchen entschieden, weil die Stadt nicht gerade zu den begüterten Städten in Deutschland gehört“, sagte Roswitha Bethe. Sie war mit ihrem Sohn Florian am Mittwoch ins Hans-Sachs-Haus gekommen und traf sich dort mit Oberbürgermeister Frank Baranowski sowie Vertretern der beiden Vereine.

Bethe-Stiftung: Deshalb fiel die Wahl auf Gelsenkirchen

Die Bethe-Stiftung gibt es seit 1996, gegründet wurde sie vom Ehepaar Roswitha und Erich Bethe aus Bergisch-Gladbach. Heute verfügt die Organisation über ein Stiftungskapital von über zehn Millionen Euro. Schwerpunkte der Arbeit sind zum einen die Unterstützung von Kinderhospizen und Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Missbrauch schützen. Zum anderen fördert die Stiftung die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, etwa indem sie Schulausflüge in die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz finanziert.

In Zeiten der Corona-Krise seien aber auch die Themen Obdachlosigkeit und Armut in den Fokus gerückt, berichtete Roswitha Bethe. Daher freue man sich, in Gelsenkirchen zwei Vereine unterstützen zu können, die in diesem Bereich tätig sind.

So reagieren die beiden Vereinsvertreter

„Wir werden das Geld vor allem nutzen, um haltbare Lebensmittel zu kaufen“, berichtete Christine Bartsch von der Tafel Gelsenkirchen. Normalerweise widerspräche das dem Konzept der Tafel, die ja eher Lebensmittelspenden von Supermärkten und Restaurants zeitnah an die Kunden weitergäbe. „In Zeiten von Corona ist aber alles ein bisschen anders“, sagt Christine Bartsch – sie erinnert sich noch mit Schaudern an die Zeiten im März und April, als die Regale mit Nudeln und Mehl im Supermarkt leergefegt waren.

Hier kann man helfen

Sowohl „Gelsenkirchen packt an – Warm durch die Nacht“ als auch die „Tafel Gelsenkirchen“ freuen sich immer über Unterstützung. Mehr Infos über „Warm durch die Nacht“ gibt es unter gepa-wddn.ruhr sowie per Mail an

Die „Tafel Gelsenkirchen“ findet man im Internet unter tafel-ge.de, per Telefon ist sie unter 0209 63 88 106 erreichbar.

Auch Petra Bec, Vorsitzende von „Warm durch die Nacht“, freute sich über die Spende. Gerade Obdachlose habe die Corona-Krise hart getroffen: „Den Menschen wurde dazu geraten, zu Hause zu bleiben – aber Obdachlose haben kein Zuhause“, sagt sie. Auch „Warm durch die Nacht“ will das gespendete Geld vor allem dazu nutzen, um Lebensmittel zu kaufen.

Sonderabgabe für Millionäre? Das sagt Florian Bethe

Die Familie Bethe hofft, mit ihrem Engagement auch andere wohlhabende Menschen zum Spenden zu animieren. „Ich habe letztens einen Bericht über einen Millionär gesehen, der dafür plädierte, dass Reiche in diesen Zeiten eine Sonderabgabe leisten sollten“, sagt Florian Bethe, Sohn von Roswitha und Erich. „Ich finde, das ist eine gute Idee.“