Gelsenkirchen. Seit 15. Juli können Paare auch in der Corona-Krise wieder im Beisein von bis zu 150 Gästen heiraten. Was Gelsenkirchener Ausrichter dazu sagen.
In der vom Land NRW beschlossenen Coronaschutzverordnung gibt es seit dem 15. Juli Änderungen. Unter anderem dürfen Hochzeiten wieder größer geplant werden – wenn alle Schutzvorkehrungen eingehalten werden. Insgesamt dürfen Braut und Bräutigam nun mit bis zu 150 Menschen diesen einen ganz besonderen Tag feiern. Die WAZ hat nachgefragt, was die Änderung für die Betreiber der Gelsenkirchener Veranstaltungslocations und die einzelnen Trauorte des Standesamtes bedeutet.
Viele Gelsenkirchener haben ihre Hochzeit auf das nächste Jahr verlegt
Normalerweise finden im Schloss Berge Hochzeitsfeiern mit zwischen 60 und 140 Personen statt. „Viele Leute haben in diesem Jahr ihre Hochzeit auf nächstes Jahr verlegt oder wollen eine kleinere Lösung“, sagt Klaus Geißler, der Chef der Eventabteilung vom Schloss Berge und fährt fort: „Wir müssen gucken, was kommt, die Gesundheit geht ganz klar vor.“ Anfragen hätte es aber trotzdem für dieses Jahr – größtenteils aber für nächstes Jahr – gegeben, auch, weil andere Betriebe coronabedingt schlossen und dadurch neue Locations gesucht wurden.
Freie Termine in der Zoom Erlebniswelt
An folgenden Terminen kann noch in der ZOOM Erlebniswelt geheiratet werden: Mittwoch, 19. August, Donnerstag, 17. September, und Mittwoch, 7. Oktober 2020.
Die neue geregelte Gästeanzahl gilt auch für andere Feste mit besonderem Anlass, wenn die Kontaktnachverfolgung sichergestellt wird. Dazu zählen Taufen, Geburtstage, Jubiläen und Abschlussfeiern.
Eine abgesagte Hochzeit mit vielen Gästen spontan wieder stattfinden zu lassen, sieht Geißler als schwierig an. „Einige Leute haben schon Absagen an ihre Gäste verschickt, jetzt spontan wieder einzuladen wird nicht gut funktionieren. Trotzdem bieten wir bis zu eine Woche vorher an, die Hochzeit wieder zu aktivieren.“ Generell seien Termine für dieses Jahr noch verfügbar.
Maximal 50 Personen können feiern – auch trotz der Lockerungen
Ähnlich sieht es in der Location Villa am Stadtgarten mit angrenzendem Biergarten aus. Vielen trauen sich in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes nicht. „Der Großteil der angefragten Hochzeiten wurde auf nächstes Jahr verschoben. Die Leute haben weiterhin Angst und Corona ist ja auch noch nicht beendet“, sagt Marcel Hofstätter, Teilhaber und Geschäftsführer der Location im Stadtgarten.
Normalerweise seien Hochzeiten bis zu 200 Personen möglich, derzeit habe man sich auf 50 Personen festgelegt und will diese Anzahl auch trotz der neuen Lockerung größtenteils weiter behalten. Für Ausnahmen wäre man trotzdem bereit und könnte die Anzahl an Personen gegebenenfalls erweitern. „Wir fühlen uns auf jeden Fall vorbereitet, weil uns das Hygienekonzept ja schon eine Weile begleitet“, so Hofstätter.
Auf größere Veranstaltungen ist man im Maritim vorbereitet
Die Neuregelung sieht Hendrik Schäfer, Regionalverkaufsdirektor der Maritim Hotelgesellschaft, zu der auch das Maritim in Gelsenkirchen gehört, zwiegespalten. „Zum einen ist es für uns als Branche überlebenswichtig und auch notwendig, solche Feiern durchzuführen. Anderseits ist es so, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass Hygienevorschriften ordnungsgemäß eingehalten werden, damit keine Neuinfektionen stattfinden“, sagt er.
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Trotzdem sei man auf größere Veranstaltungen mit bis zu 150 Personen, allein durch die großen Räumlichkeiten des Hotels, in denen normalerweise bis zu 400 Personen feiern könnten, vorbereitet. Seit der Neuregelung hätte es auch schon Anfragen gegeben, auch wenn die meisten Kunden es vorziehen würden, die Hochzeit erst in 2021 zu feiern.
In der Veltins-Arena ist das Heiraten aktuell noch nicht erlaubt
Standesamtlich mit Gästen geheiratet werden kann wieder im Schloss Horst, im Schloss Lüttinghof, im Schloss Berge und in der Zoom-Erlebniswelt. In der Veltins-Arena ist das Heiraten aktuell noch nicht erlaubt. Die von der Stadt bislang festgelegte maximale Größe von zehn Personen, inklusive dem Brautpaar, will man auch erst einmal weiter beibehalten. Allein weil einige Räumlichkeiten mit der Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen mehr Personen nicht zulassen würden.
Damit für die Hochzeiten Gleichberechtigung herrscht, will man auch die Anzahl an Hochzeitsgästen für andere Räume nicht erweitern. „Wir stellen diese Regelungen aber immer wieder auf den Prüfstand. Unsere Standesbeamten versuchen für die Brautpaare den Tag so schön wie möglich werden zu lassen, auch wenn vieles begrenzt ist“, so Stadtsprecher Oliver Schäfer. Da das Schalke-Stadion derzeit für Brautpaare geschlossen bleibt, ließen sich beispielsweise, falls gewünscht, die Ausweichräumlichkeit blau-weiß dekorieren.
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