Gelsenkirchen-Feldmark. Wegen Corona mussten in Gelsenkirchen Trabrennen vor leeren Rängen stattfinden – das ist jetzt anders. Demnächst könnten 1000 Gäste erlaubt sein.

„Vor einem halben Jahr noch brauchte man das nicht, mit so wenigen Menschen ein Sportereignis im Freien miterleben zu können. Jetzt ist es gefragt“, sagt Uwe Küster, der geschäftsführende Rennbahnpräsident der Trabrennbahn. „Das müssen wir als Chance begreifen“, das ist sein Resümee der Krise. Die habe man zudem recht gut überstanden.

„Wir haben alle eine Solidarität gezeigt, die wir sonst nie hatten“, erzählt er. Alle bedeutenden deutschen Rennbahnen hätten gemeinsam ein Hygienekonzept erarbeitet, das nun Grundlage ist für die ersten öffentlichen Veranstaltungen. Zudem hätten die Wettpartner Unterstützung geleistet, Provisionen den Rennbahnen überlassen. „Das hat alles dazu geführt, dass wir es gut durch die Krise geschafft haben.“

Von „Geister-Rennen“ mag in Gelsenkirchen niemand sprechen

Zumal es bereits seit längerer Zeit wieder Wettstreite von Pferd und Fahrer gibt in der Feldmark. „Pferdeleistungsprüfungen ohne Zuschauer“, nennt Uwe Küster die. Denn „Geister-Rennen“, das klinge nicht schön. Funktioniert haben sie aber. „Wir haben in der Zeit kontrolliert, dass keiner, der nicht zum Sport gehört, auf der Fläche ist. Noch nicht einmal die Besitzer. Aber wir waren ja froh, dass wir erstmal wieder auf der Stecke waren.“

Nun sei man bereits einen Schritt weiter: „Es dürfen hundert Leute auf das Gelände.“ Wer einmal dort war, der weiß: Die Zahl ist verschwindend gering, Zuschauer müssen einander vermutlich mit dem Fernglas suchen. „Der Aufwand dafür steht in keiner Relation zum Nutzen“, räumt der Rennbahnpräsident ein. „Für uns ist es aber ein psychologisches Zeichen dafür, dass es wieder weiter geht.“

Das traditionelle Weihnachtsrennen soll stattfinden

In anderen Bundesländern sei man noch einen Schritt weiter. In Hamburg oder Berlin dürfen schon tausend Menschen beim Rennen zuschauen. „Das würden wir uns natürlich auch wünschen“, so Küster, der dann mit „normalen“ Zuschauerzahlen planen könnte. Die nämlich überstiegen zumindest vor der Krise jene magische Grenze nur bei den Traditionsveranstaltungen wie dem Weihnachtsrennen. Mit dem plant der Traber-Fan ganz fest. „Ich bin da sehr optimistisch.“

Zunächst aber steht am Donnerstag, 28. Juli, ab 11 Uhr ein normaler Renntag an. Wer den miterleben möchte, kann einfach dazu kommen und wird am Eingang von den Ordnern empfangen und eingewiesen