Gelsenkirchen-Schalke. Die Boulderbar von Neoliet in Gelsenkirchen bietet beste Voraussetzungen. Der Geschäftsführer hat sein Klettersport-Hobby zum Beruf gemacht.

Wer schon immer mal klettern wollte, aber Angst vor extremen Höhen hat, ist in der Boulderbar Neoliet in Gelsenkirchen an der richtigen Adresse. Im November 2019 hat an der Gewerkenstraße 28 die über 2300 Quadratmeter große Boulderhalle eröffnet. Die ehemalige Zechenkaue und Lagerhalle wurde ein Kletter-Dorado.

Gelsenkirchener Kaue wurde zum Boulder-Paradies

Für die Einrichtung der Sportanlage im denkmalgeschützten Gebäude nahm Neoliet-Geschäftsführer Guido Krautkrämer mehrere 100.000 Euro in die Hand. Geschaffen wurden zwei Kletterhallen mit 700 Quadratmetern Wandfläche und über 160 Routen sowie zwei Gastrobereichen. „Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe“, sagt der 46-Jährige über den Trendsport. Vor fünf Jahren eröffnete er bereits eine Anlage in Bochum-Wattenscheid, ebenfalls 2019 eine in Oberhausen. Zudem errichtete er in den letzten fünf Jahren drei Kletterzentren im Ruhrgebiet. Unterstützung erhielt er durch einen Niederländer, der dort ebenfalls Neoliet-Anlagen betreibt.

Halle ist täglich geöffnet

Geöffnet hat die Neoliet-Boulderbar an der Gewerkenstraße 28 in Gelsenkirchen immer montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 12 bis 22 Uhr. Dienstags, samstags, sonntags und an Feiertagen ist der Besuch zwischen 10 und 22 Uhr möglich. Nach Absprache wird die Boulderbar für Gruppen bereits ab 8 Uhr geöffnet.

Erwachsene zahlen 10,50 Euro, Kinder unter 14 Jahre 7,50 Euro. Rabatte werden Schülern, Studenten, Azubis, Zivildienstleistenden, Arbeitslosen und Rentnern mit Ausweis gewährt. Zudem gibt es 3 Euro Rabatt pro Besuch durch die sogenannte Hobbykarte (Jahresgebühr 49 Euro) und 6,50 Euro Rabatt pro Besuch beim Besitz der Trainingskarte (Jahresgebühr 199 Euro). Leihschuhe kosten 3 Euro. Weitere Informationen und Rabattangebote unter: www.neoliet.de

Die beiden Hallen in Gelsenkirchen wurden besonders konzipiert. Die „Schwarzkaue“ ist für alle möglichen Altersstufen, Gruppen und auch für Anfänger und Kinder geeignet. In der „Weißkaue“ können hingegen geübte Sportler ab zwölf Jahren ihrem Hobby nachgehen und an farbigen, verschieden geformten Griffen und Tritten künstliche Felsen besteigen. Kraft, Balance,Dynamik und Geschicklichkeit werden dabei gefordert.

Weichbodenmatten auf der Erde dämpfen den Fall

Maximal 4,50 Meter hoch sind die Kunstfelsen. Weichbodenmatten sorgen beim Sturz für eine verhältnismäßig weiche Landung. Neoliet hat zwei Hallen mit verschiedenen Kletter-Schwierigkeitsstufen eingerichtet
Maximal 4,50 Meter hoch sind die Kunstfelsen. Weichbodenmatten sorgen beim Sturz für eine verhältnismäßig weiche Landung. Neoliet hat zwei Hallen mit verschiedenen Kletter-Schwierigkeitsstufen eingerichtet © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Auch die Kommunikation und das Zusehen einer anderen Person beim Klettern spielt oftmals eine Rolle, um eine Route zu meistern“, sagt Betriebsleiter Maxim Burghardt (26). Da die Wände eine genormte Höhe von bis zu 4,50 Metern haben und Weichbodenmatten auf der Erde liegen, muss niemand – anders als beim Klettern – den Hochsteigenden mit Seilen sichern. „Kletterrouten sind meist 16 Meter lang und benötigen 20 bis 25 Züge. Da es bei den Boulderrouten meist vier bis acht Züge sind, kann man dabei mehr Intensität reinbringen“, so Krautkrämer.

Bouldern ist mittlerweile ein richtiger Trendsport

Damit es nicht langweilig wird, werden die farblich gekennzeichneten Routen der verschiedenen Schwierigkeitsgrade mindestens alle drei Monate, jedoch meist häufiger, gewechselt. Zum Einstieg, für den man übrigens keine Vorkenntnisse benötigt, können sich Kletterer an den Grifffarben orientieren, Fortgeschrittene nutzen hingehen die Startschildfarben. „Das Schöne beim Bouldern ist, jeder Mensch hat andere Voraussetzungen und auch die eigenen Grenzen sind unterschiedlich“, sagt Guido Krautkrämer, der vor 30 Jahren mit dem Klettern begann und sein Lehramtsstudium schmiss, um sich voll und ganz aufs Klettern beziehungsweise später aufs Bouldern zu konzentrieren. Bouldern sei mittlerweile ein richtiger Trendsport und würde immer mehr angefragt werden.

Zwei Gastrobereiche mit gemütlich-nostalgischer Note

Aufstieg auf der grünen Route: Nicole klettert in der Boulderhalle
Aufstieg auf der grünen Route: Nicole klettert in der Boulderhalle © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

In den Gastrobereichen der Anlage gibt’s Kaffee, Kaltgetränke, Bier, Snacks und kleine Speisen. Dennoch ist es nicht verboten, eigene Getränke mitzubringen. Kronleuchter, Perserteppiche, gemusterte Tapeten und Mobiliar, das an Omas Wohnzimmer erinnert, stehen hier im Kontrast zur kühlen und kühnen Optik der Kletterhallen. Die waren – coronabedingt - für zwei Monate geschlossen. Unter Einhaltung bestimmter Regeln geht es nun wieder ran an die Kunstfelsen.