Gelsenkirchen. Auch in Gelsenkirchen sind Kriminalbeamte Fällen von Kindesmissbrauch und Kinderpornografie auf der Spur. Ermittler deckten 100 Fälle auf.

Kindesmissbrauch und Kinderpornografie sind spätestens nach dem monströsen Skandal in Lüdge Anfang 2019 zu einem Schwerpunkt kriminalpolizeilicher Ermittlungen geworden. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat in den 47 Polizeibehörden im Land und beim LKA die Zahl der Ermittlerstellen in den vergangenen zwölf Monaten vervierfacht. Die Behörden sind seither untereinander vernetzt, als koordinierende, zentrale Stabsstelle fungiert das LKA in Düsseldorf.

Auch in Gelsenkirchen sind in 2019 Einsatzkräfte zusammengezogen worden, um dem lange auch gesellschaftlich unterschätzen Thema deutlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Mehre Anfragen zur Berichterstattung über die überaus herausfordernde Arbeit der dafür eingesetzten Kriminalbeamten sind bis dato allerdings abschlägig beantwortet worden. Nach der jüngsten Anfrage dieser Zeitung teilte die Polizeibehörde mit, dass „die Ermittlerinnen und Ermittler nicht mit den Medien reden möchten“. Auch anonymisiert nicht.

47 Fälle von Kindesmissbrauch, 53 Fälle von Kinderpornografie

Die Zahlen für Gelsenkirchen: In der Kriminalstatistik sind 310 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aufgelistet, dazu 47 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern und 53 Fälle, in denen Personen das Verbreiten, der Erwerb, der Besitz und die Herstellung von Kinderpornografie zur Last gelegt wurde. Unter Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung fallen unter anderem: sexuelle Nötigung und Beleidigung, Vergewaltigung, Stalking, Exhibitionismus.

Seit der Umstrukturierung werden von den Ermittlern Smartphones, Laptops, Tablet und Daten-Sticks, die bei mutmaßlichen Pädokriminellen gefunden und sichergestellt werden, an das LKA in Düsseldorf geschickt. Dort wird das sichergestellte Bild- und Videomaterial in einer Cloud gespeichert, auf die alle mit dem Fall befassten Polizeibeamten zugreifen können. Gemeinsam aktualisieren die Fahnder so das Lagebild, werten die (oft verschlüsselt und gesicherten) Daten aus und stoßen auf weitere Täter in NRW oder andernorts.

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