Gelsenkirchen-Buer. Bereits eröffnet hat “Vietnam Royal“, in Planung sind “Eluni's Café“ und “Buerno“ in der Fußgängerzone. Hanf-Laden startet an der Hochstraße.

Es tut sich 'was in Buers Gastronomie und Einzelhandel: Den einen gräbt die Corona-Pandemie das Wasser ab - und die anderen brechen auf zu neuen Ufern. Davon besonders betroffen ist der Bereich um die mittlere und untere Hochstraße, wo es zahlreiche Veränderungen gibt.

Da ist etwa das asiatische Restaurant "Fusion" an der Maximilianstraße, das gerade nach rund sechs Jahren vor Ort geschlossen wurde. Betreiber Hasan Hueseyin Yavuz hat "schweren Herzens die Notbremse gezogen", weil die Umsatz-Einbußen durch den Lockdown und die folgenden Einschränkungen nicht mehr verkraftbar gewesen seien. Zwei seiner drei Mitarbeiter hatte er bereits vor Wochen kündigen müssen, seinen verbliebenen Koch hat er an einen befreundeten Gastronomen vermittelt.

Gelsenkirchenerin eröffnet "Eluni's Café" für Familien mit Kindern

Einen Leerstand braucht Buer nicht zu fürchten: Wohl im August/September eröffnet Denisa Contra (27) dort "Eluni's Café" - ein vegetarisch-mediterranes Lokal, das besonders Familien im Blick hat. Geboten werden im Erdgeschoss Frühstück und Brunch-Gerichte "mit frischen Zutaten, die wir besonders von regionalen Landwirten beziehen", so die Bueranerin, die für den Start ins Gastronomie-Leben ihren Job als Filialleitung eines Modelabels in Oberhausen aufgibt.

Im oberen Galerie-Bereich will die Mutter einer kleinen Tochter Mode für Kinder und Frauen verkaufen, weshalb das Café mit bis zu 40 Sitzplätzen den Untertitel "eat, play and shop" tragen soll. "Wir wollen Eltern die Möglichkeit geben, Kaffee zu trinken und etwas zu essen, ohne sich rechtfertigen zu müssen, wenn ihre kleinen Kinder durch das Lokal laufen. Im Gegenteil halten wir für diese viel Spielzeug bereit."

"Vietnam Royal" will Hauptstadt-Flair nach Buer bringen

Bereits vor Kurzem eröffnet hat das Lokal "Vietnam Royal" an der Hagenstraße 31 - eine Sushi-Bar mit ostasiatischen Speisen, "die nicht nur den Gaumen, sondern auch die Augen zum Staunen bringen" sollen, so Betreiber Thi Ngyuen.

Nach mehreren Jahren Leerstand wird dort (nicht nur) jungem Szene-Publikum eine traditionelle Küche, "kombiniert mit einem Hauch Berliner Hauptstadt-Flairs" serviert, wozu "spritzig kreative Drinks" gehören, darunter auch selbstgemachte Limonaden. Das mit rustikalen Holzmöbeln ausgestattete Lokal bietet (in Nicht-Coronazeiten) 80 Personen Platz, draußen gibt's 30 Sitzgelegenheiten.

"Buerno" soll Domplatte mit Außengastronomie beleben

Mit "Buerno" plant unterdessen Yalcin Yildiz, ab August/September die Domplatte gastronomisch aufzuwerten. Wo er bis vor Kurzem einen Vodafone-Shop betrieben hat, soll auf 70 Quadratmetern ein Café mit Barbetrieb entstehen, das von 9 bis 23 Uhr Frühstück, kalte Speisen und erstklassige Weine anbietet. Der weitgereiste Inhaber und Geschäftsführer der Liva GmbH in Buer, Betreiber etlicher Vodafone-Läden in NRW, verwirklicht damit "einen Lebenstraum, der zugleich ein Bekenntnis zu Buer ist", wie er sagt.

Zu einer entspannten Atmosphäre sollen einerseits puristische Holzmöbel im Innern des Lokals beitragen, dem er mit einem speziellen Lichtkonzept besonderen Charme verleihen will. Andererseits legt er großen Wert auf hochwertige Speisen und Getränke. "Ich habe mir vorgenommen, im ,Buerno' den besten Kaffee der Stadt zu servieren. Dazu gibt's ausschließlich italienisches Gebäck." Auch was Biere und Weine angeht, legt Yildiz (47) großen Wert auf Exklusivität. Zum Bermuda-Dreieck Buers könnte sich die Domplatte Buers nicht zuletzt vor dem Hintergrund entwickeln, dass auch für das seit Monaten leerstehende Lokal neben der Dom-Apotheke eine gastronomische Nutzung geplant ist.

Hanfladen ist Nachfolger von Mode-Boutique Werner

Den Passanten dürfte die Erweiterung der buerschen Gastronomie-Szene schon von weitem auffallen: Yildiz möchte auch draußen - auf dem Plateau der Domplatte - Tische und Stühle aufstellen, um den Bereich zusätzlich zu beleben.

Am Freitag, 10. Juli, will Christopher Marx an der Hochstraße 27a seinen "Hempshop" für Hanfprodukte eröffnen. Die Vormieterin "Herrenmoden Werner" hatte das Geschäft vor einigen Wochen aus Altersgründen aufgegeben. Auf 40 Quadratmetern finden Kunden dort künftig Textilien, Kosmetika und Lifestyle-Artikel, in denen Hanf verarbeitet ist. Produkte mit Betäubungsmitteln finden sich dort nicht. Marx betreibt bereits an der Cranger Straße ein ähnliches Geschäft, in dem er jedoch auch Rauchwaren anbietet. "Das ist aufgrund der Geschäftsgröße in Buer nicht möglich."

>> Parfümerie Pieper schließt Filiale Blindestraße

Die Parfümerie Pieper hat ihre Filiale an der Blindestraße nach dem Lockdown gar nicht mehr eröffnet. Eine Unternehmenssprecherin bestätigt, dass der Standort dauerhaft geschlossen bleibt. Ob coronabedingte Umsatzeinbußen der Hintergrund sind, wollte sie nicht kommentieren.

Der zweite Pieper-Standort an der Hochstraße wird aber fortgeführt. Eine Nachnutzung für das Lokal Blindestraße ist noch nicht geklärt.