Gelsenkirchen-Erle. In Gelsenkirchen-Erle findet an diesem Samstag ein Kampfsport-Event statt. Der Veranstalter Fightclub muss strenge Hygienevorschriften einhalten.

Kampfsport mit Vollkontakt in Zeiten der Corona-Pandemie? Das war in den vergangenen Monaten aus gutem Grund verboten. Zu hoch erschien das Ansteckungsrisiko für Aktive und Besucher. Nach den jüngsten Lockerungen in ihrer Schutzverordnung lässt die schwarz-gelbe NRW-Landesregierung solche Veranstaltungen nun aber unter bestimmten Voraussetzungen wieder zu. Die Kampfsportschule Fightclub Gelsenkirchen mit Sitz an der Weststraße wagt an diesem Samstag einen Neustart.

Im Rahmen der Kampfsportserie GMC-MMA findet ab 12 Uhr ein Event mit insgesamt 18 Kämpfen statt. Eigentlich sollten es deutlich mehr sein. „Doch wir haben die Zahl aus Vorsichtsgründen reduziert“, sagt Deniz Haciabdurrahamanoglu. Der 51-Jährige ist seit 1991 Inhaber und Geschäftsführer des Fightclub, der vor fünf Jahren in die Räumlichkeiten an der Weststraße gezogen ist. „Wir werden auch nur maximal 80 statt der vorher geplanten 300 Zuschauer hereinlassen. Zudem herrscht Maskenpflicht“, nennt der Inhaber einige der Beschränkungen.

Gesundheitsamt Gelsenkirchen prüfte im Vorfeld das Hygienekonzept des Veranstalters

18 Kämpfe in der Disziplin MIxed Martial Arts soll es am Samstag in der Gelsenkirchener Kampfsportschule Fightclub in Erle geben.
18 Kämpfe in der Disziplin MIxed Martial Arts soll es am Samstag in der Gelsenkirchener Kampfsportschule Fightclub in Erle geben. © picture alliance | Torsten Helmke

Der Veranstalter musste dem Gesundheitsamt der Stadt im Vorfeld ein detailliertes Hygienekonzept vorlegen, in dem er etwa darlegt, wie er dafür sorgen will, dass auch in Dusch- und Waschräumen der geforderte Mindestabstand eingehalten wird oder das für eine permanente Durchlüftung des Kampfraumes gesorgt wird. „Aus unserer Sicht ist dieses Konzept schlüssig. Die Verantwortung für die korrekte Umsetzung liegt beim Veranstalter“, erklärte Stadtsprecher Oliver Schäfer auf Anfrage der WAZ.

Ein altes Sprichwort lautet: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Daher sind die städtischen Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes seit Ausbruch der Pandemie regelmäßig im Einsatz, um zu überwachen, ob die Vorschriften in der Corona-Schutzverordnung auch eingehalten werden. Werden vor Ort Verstöße festgestellt, drohen dem Veranstalter Strafen in vier- bis fünfstelliger Höhe. Es ist davon auszugehen, dass auch am Samstag beim Fightclub solche Kontrollen durchgeführt werden.

Nach fast einem halben Jahr Zwangspause herrscht große Vorfreude

Die Kämpfer, die in Erle auftreten werden, seien alle zwischen 18 und 26 Jahre alt, so der Sportschulen-Inhaber. Sie würden sich in einem achteckigen Ring duellieren, der mit Maschendrahtzaun eingefasst ist. Die Kampfsport-Disziplin, die es zu sehen gibt, heißt Mixed Martial Arts. „Es ist eine Mischung aus Boxen, Judo, Ringen und Taekwondo“, beschreibt der Geschäftsführer.

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In der hiesigen Kampfsportszene gibt es Skeptiker, die bezweifeln, dass sich die strengen Hygienevorschriften bei einem Event dieser Art überhaupt umsetzen lassen. Einige von ihnen hatten sich im Vorfeld mit ihren Bedenken an die Stadt Gelsenkirchen gewandt. Die hat reagiert und wird kontrollieren. „Wir werden alle Vorschriften umsetzen“, kündigte der Inhaber an. Nun überwiege nach fast einem halben Jahr Zwangspause aber die Vorfreude auf den Kampftag.