Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener „Borsa 1855“ bietet verschiedene Gastronomie-Konzepte in einem Restaurant. Was hinter der Idee der türkischen Inhaber steckt.
Zwei Monate Schließung liegen hinter ihnen. Und auch wenn derzeit noch rund 70 Prozent der Einnahmen fehlen - es geht mit Zuversicht in die Zukunft. Familie Celik eröffnete Ende des vergangenen Jahres an der Bahnhofsstraße ihr Cafe-Restaurant. Auf 650 Quadratmetern Fläche bietet das „Borsa 1855“ über zwei Etagen verschiedene Gastro-Konzepte an. Wir haben sie besucht.
Gelsenkirchen: Zwei verschiedene Gastro-Konzepte auf zwei Etagen
Die obere Etage folgt ganz dem Konzept Buffet: Die Gäste können sich am offenen Brunch- (8 bis 15 Uhr) und Abendbuffet (16 bis 21 Uhr) bedienen. Derzeit noch hinter Plexiglasscheiben befinden sich zum Frühstück oder Mittagessen verschiedenste, größtenteils türkische Speisen, darunter warme und kalte wie beispielsweise Rührei mit der kräftig gewürzten Wurst Sucuk, gebratenes Gemüse, Oliven, Aufschnitt, Nachspeisen und Obst. Abends wird das Angebot durch weitere Fleischgerichte ergänzt.
Ganz klar, in Zeiten von Corona: Die Nutzung von Einmalhandschuhen, die dort ausliegen, und das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist derzeit Pflicht. Zudem hat Familie Celik bereits im Vorfeld Tischgruppen im oberen und unteren Bereich abgesperrt.
Viele Gäste wollen noch nicht in geschlossenen Räumen essen
„Corona hat bei uns einiges verändert“, sagt Arzu Celik. Ihr Schwager Davut Celik führt den Betrieb, aber das Konzept habe man zusammen, auch mit ihrem Ehemann Hüseyin Celik, entwickelt. Viele der Gäste würden es noch vermeiden wollen, in geschlossenen Räumen zu essen.
In der unteren Etage gibt es zum einen verschiedene Menüs, für die sich der Kunde mit einem Tablett anstellt. „Das ist in der Türkei Tradition“, sagt die 42-jährige Arzu Celik, die anmerkt, dass alle Speisen selbst zubereitet werden. Neben Döner, Pides, verschiedenen Eintöpfen und Börek sind hier auch Hamburger, Schnitzel und Pommes-Currywurst im Angebot. Auch Gözleme, dünne Fladenbrote gefüllt mit Hackfleisch, Spinat oder Käse entstehen direkt vor dem Auge des Kunden und seien sehr beliebt, sagen die Restaurantbetreiber.
Durch ein Fenster werden herzhafte türkische Backwaren verkauft
Durch ein Fenster haben Kunden zudem die Möglichkeit, herzhafte türkische Backwaren direkt mitzunehmen. Süßen Backwaren wie Kuchen und Baklava ergänzen die Speisekarte. Direkt gegenüber der Kuchentheke können sich die Kunden schwarzen Tee oder Kaffee an einem Automaten ziehen.
Der Außenbereich soll in den kommenden Tagen auf dem Preuteplatz vergrößert werden, so dass dort 100 Personen sitzen können. Auch kleine Bäume und schattenspendende Sonnenschirme will man dort aufstellen.
Ziel der Familie Celik: die verschiedenen Kulturen zusammenzuführen
„Oftmals kommen auch deutsche Kunden nachmittags zu uns, einfach nur um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen“, sagt Arzu Celik, die während des Gesprächs einen Mundschutz trägt, auf dem eine türkische und deutsche Flagge aufgedruckt ist.
Geboren in der Türkei kam sie im Alter von zehn Jahren nach Gelsenkirchen. Ihr Ehemann Hüseyin Celik sagt: „Ziel unseres Betriebs ist es, auch die verschiedenen Kulturen zusammenzuführen.“
Liebe zur Gastronomie liegt in der Familie
Was es mit dem Namen „Borsa 1855“ auf sich hat, erklärt Arzu Celik: „1855 wurde der Dönerspieß im Osmanischen Reich erfunden. Borsa bedeutet auf Deutsch Börse.“ Demnächst gibt es dann mitten in der City fallende Kurse: In Zukunft sollen alle Gerichte auf Bildschirmen gelistet sein, dazu die Preise für die einzelnen Speisen. Wie Aktienkurse bei einer Börse, können sie sinken. Borsa eben.
Die Liebe zur Gastronomie liegt wohl in der Familie: Nach Aussage von Arzu Celik hätte ihr Vater im Jahr 1984 den ersten Dönerladen der Stadt eröffnet. Dieser nannte sich „Topkapi“ und befand sich an der Bochumer Straße 11. Familienmitglieder hätten den Namen für weitere Läden in Gelsenkirchen übernommen. „Bizimmangal“ an der Eberstraße sei hingegen der erste Laden von Davut Celik gewesen.
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