Gelsenkirchen-Buer/Essen. Das MHB-Klinikteam in Gelsenkirchen setzt auf einen Endoprothetok-Roboter, der bei Knieoperationen eingesetzt werden soll. Die Testphase läuft.

Kniegelenksoperationen gehören zu den häufigsten OPs in Deutschland. Bei der Endoprothetik will man im Sankt Marien-Hospital Buer (MHB) künftig dabei verstärkt auf Roboterunterstützung setzen. Ein Test-“Lauf“ steht am Donnerstag in Essen an.

Dr. Alexander Awakowicz ist gespannt und überzeugt zugleich – am 25. Juni wird er mit Mitarbeitenden seiner Klinik zum ersten Mal live die Möglichkeit haben, mit Hilfe orthopädischer Robotik eine Kniegelenksoperation durchzuführen und dabei den neuen Endoprothetok-Roboter „BalanceBot“ der Firma Corin zu testen. „Wir sind der erste Klinikpartner für ein völlig neues OP-Verfahren in Deutschland. Dieses Verfahren wird dazu führen, immer mal wieder auftretende Beschwerden von Patienten nach einer Kniegelenks-OP signifikant und in Richtung Null zu reduzieren“, so der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Notwendige Ausrichtung des Bänderapparates am Knie wird ermöglicht

Durch den Einsatz des OP-Roboters werden laut Awakowicz „bisher ungekannte Möglichkeiten der notwendigen Ausrichtung des Bänderapparates am Knie ermöglicht“. Das neue OP-Verfahren kann er Donnerstag im Rahmen eines Workshops auf Zollverein an sogenannten „human dummies“ live und unter OP-Bedingungen testen. Und dann kommt „BalanceBot“ nach Gelsenkirchen: Im Sankt Marien-Hospital Buer steht er der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und dem Team um Awakowicz für zunächst etwa 15 Operationen zur Verfügung.

Der OP-Roboter unterstützt bei Operationen, er richtet während des Eingriffs die Bänder aus. In Gelsenkirchen wird er nun getestet.  
Der OP-Roboter unterstützt bei Operationen, er richtet während des Eingriffs die Bänder aus. In Gelsenkirchen wird er nun getestet.   © St. Augustinus

Das neue Verfahren wird im Klinik-Alltag ab dem 20. Juli eingesetzt

„Wir sind sehr daran interessiert, das neue Verfahren im Klinik-Alltag ab dem 20. Juli einzusetzen – zunächst testweise, aber mit der zumindest fachlich wünschenswerten Perspektive, diesen Endoprothetik-Roboter auch für unser Haus zu kaufen“, sagt Awakowicz. Er hofft, so mehr Patientenzufriedenheit zu schaffen, weil die Technik helfen könnte, dass weniger OP-nachgelagerte Schmerzen empfunden werden. Die neue und in Deutschland bislang einzigartige Technologie kann nach Meinung der Experten „die meisten Beschwerden nach endoprothetischer Versorgung vermeiden und Gelsenkirchen-Buer wird der Startpunkt für den Einsatz dieser Technologie im Alltag in Deutschland“.