Gelsenkirchen. Die Stadt hat in der Corona-Zeit fünf neue Kitas eröffnet, aber ein Wasserschaden bringt Chaos in den Betrieb. Online-Portal startet im Oktober.
Der Kita-Ausbau in Gelsenkirchen schreitet voran. Während der Corona-Krise konnten fünf neue Kindertagesstätten ihren Betrieb aufnehmen. Seit Anfang März konnte die Stadt damit 290 neue Plätze schaffen – die allerdings derzeit weniger wegen Corona, sondern aus anderen Gründen nicht wie geplant genutzt werden können.
Wasserschaden in der inklusiven Kita Rheinischen Straße
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Denn wie die Stadt im vergangenen Familienausschuss mitteilte, hat es in der Kita an der Rheinischen Straße, in der auch Kinder mit Behinderung betreut werden, einen schweren Wasserschaden gegeben. Die Kinder von dort seien deshalb teilweise in den neuen Einrichtungen untergebracht worden, größtenteils in der Kita an der Freytagstraße in Bulmke-Hüllen, für die die regulären Betreuungsverträge am 1. August beginnen. Wie lange der Ausnahmezustand anhalten soll, ist noch nicht klar. „Es zeichnen sich größere Sanierungsmaßnahmen ab“, sagte Holle Weiß, Leiterin der Gelsenkirchener Kindertagesbetreuung (Gekita).
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Bereits im August soll die Zahl der Plätze dann noch einmal um 60 erhöht werden. Jeweils 20 Plätze geschaffen werden dann durch den Umbau der Sparkassenfiliale an der der Wilhelminenstraße in eine Dependance zur Kita Tannenbergstraße sowie durch Erweiterungen an der Kita Cranger Straße und im Förderkörbchen Schlosserstraße. Ebenfalls noch 2020 soll der Neubau an der Bochumer Straße 119 fertiggestellt werden, der 30 zusätzliche Plätze schafft. „Ein Start der Betreuung ist dann auch im laufenden Kita-Jahr möglich“, so Weiß im Ausschuss.
„Kita Portal Gelsenkirchen“ soll im Oktober 2020 online gehen
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Bis 2022 sind dann zahlreiche weitere neue Kitas geplant. Unter anderem soll 2021 der erste Waldkindergarten in Ückendorf entstehen. Das größte Vorhaben ist eine Kita auf dem Hof Holz an der Braukämperstraße, wodurch allein 100 Plätze entstehen sollen. Ob die Fertigstellung hier wirklich bis 2022 gelingt, ist aber nicht sicher. Das Ziel: Insgesamt 490 Plätze will die Stadt im Zeitraum August 2020 bis Ende 2022 aufbauen. „Das soll aber weniger als geschlossene Summe verstanden werden“, sagte Weiß. Durch die Schaffung neuer Mini-Kitas oder durch Angebote von Investoren könnten sich kurzfristig neue Möglichkeiten ergeben.
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Die Anmeldung an den neuen Einrichtungen soll dann ausschließlich digital verlaufen. Die Verwaltung hat Oktober 2020 anvisiert, um das neue „Kita Portal Gelsenkirchen“ als Online-Vormerksystem für Betreuungsplätze an den Start zu bringen. Wie in anderen Kommunen bereits üblich, soll die analoge Anmeldung dann komplett durch den digitalen Weg ersetzt werden. „Es ist sinnvoll, damit kurz nach Beginn eines Kita-Jahres zu starten, weil die Wartelisten dann bereinigt und die meisten Eltern erst einmal versorgt sind“, erläuterte Weiß.
Das sind die neuen Kitas
Bei den neuen Kitas, die seit 1. März an den Start gegangen sind, handelt es sich um die Kita St. Michael in Hassel vom Katholischen Kita-Zweckverband (90 Plätze) sowie um die Einrichtungen Kita Blumenstraße in Horst (45 Plätze), Kita Olgastraße in Bulmke-Hüllen (75 Plätze), Kita Galoppi am Bowengarten (75 Plätze) und der Kita Freytagstraße in Bulmke-Hüllen (75 Plätze). Neben den Neubauten hat ein Anbau an der Bochumer Straße 214 weitere 20 Plätze geschaffen.
Durch die Kita St. Michael sind jeweils 45 Kitaplätze in St. Pius am Kerhofsweg und in St. Theresia an der Polsumer Straße weggefallen. Insgesamt kommt die Stadt somit bislang auf 290 neu geschaffene Plätze für 2020. Im Kitajahr 2019/2020 hatten 447 Gelsenkirchener Kinder keinen Betreuungsplatz erhalten.
Nach den Sommerferien sollen die Kita-Leitungen im Umgang mit dem Kita-Portal geschult werden. Auch verfügbaren Plätze in der Kindertagespflege und den Mini-Kitas sollen dort angezeigt und vorgemerkt werden können. „Dieses Anforderungsprofil war uns sehr wichtig“, betonte Weiß.