Gelsenkirchen. Bei der Stadt Gelsenkirchen sind im Jahr 2019 rund 15 Prozent mehr Einbürgerungsanträge eingegangen. Welche Rolle dabei der Brexit spielt.
In Gelsenkirchen hat sich 2019 die Anzahl der gestellten Einbürgerungsanträge um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Das teilte Stadtsprecher Martin Schulmann auf Nachrage dieser Redaktion mit. Gab es im Jahr 2018 375 Anträge, stieg die Zahl im darauffolgenden Jahr auf 429.
Unterscheiden müsse man dabei, so Schulmann, von der Zahl der tatsächlich erfolgten Einbürgerungen. Die lag im vergangenen Jahr bei 338, was einer Steigerung von 4,6 Prozent entspricht. Diese Differenz lasse sich mit der zeitlich aufwendigen Prüfung der Personenstandsurkunden - insbesondere bei irakischen und syrischen Staatsangehörigen -erklären, heißt es vonseiten der Stadt.
Gelsenkirchen: Mehr britische Anträge durch Brexit
Bei kosovarischen Antragstellern sei zumeist erforderlich, dass auch die serbische Staatsangehörigkeit aufgegeben werden muss. Hier erfolgt die Einbürgerung, wie auch bei den türkischen Antragstellern, aufgrund dieser Entlassungsverfahren ein wenig zeitversetzt.
Außerdem habe sich die Zahl der britischen Antragsteller wegen des bevorstehenden Brexit stark erhöht. So nehmen die Briten, was sowohl Zahl der Anträge als auch Einbürgerungen an sich betrifft, den zweiten Platz ein - jeweils hinter der Türkei.
Laut Statistischem Bundesamt bekamen 2019 in ganz Deutschland rund 128.900 Menschen einen deutschen Pass ausgestellt – das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. In NRW entschieden sich knapp elf Prozent für eine deutsche Staatsangehörigkeit.