Gelsenkirchen-Buer. Besucher erfahren dort Spannendes zu Leben und Arbeiten in der Renaissance. Der Eintritt ist derzeit frei. Highlight ist der Auferstehungskamin.

Es ist eines der ältesten Gebäude in Gelsenkirchen und eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser Westfalens – und doch hat es nicht den Stellenrang, den es verdient, finden jene, die sich für das kulturhistorische Schätzchen engagieren und es lebendig halten. Gerade jetzt laden sie ein, das Schloss an der Turfstraße 21 mit all seinen Facetten zu erleben.

Museum im Keller

Das Museum im Untergeschoss des Schlosses nimmt Klein und Groß mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Anschaulich wird erklärt, wie es sich an Ort und Stelle im Mittelalter lebte. Besucher gewinnen ein Gefühl für die Geschichte des Hauses, die bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht.

Das Museum ist aktuell schon wieder geöffnet. Weil Audioguides aktuell nicht zur Verfügung gestellt werden können und interaktive Bildschirme coronabedingt abgestellt sind, entfallen alle Gebühren. Mindestens bis Ende Juni ist der Eintritt somit frei. Das Museum ist montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet und sonntags von 11 bis 18 Uhr.

Führungen für Besucher

Ab Juli sollen vor Ort wieder Führungen für Besucher angeboten werden – allesamt abgestimmt auf die aktuellen Verhaltensregeln. Denkbar, so Wolf Hoffmann vom Förderverein Schloss Horst, sei eine stärkere Einbeziehung der Außenbereiche. „Das entscheide ich dann individuell.“

Bis es soweit ist, gibt es aber digitale Führungen. Jene wurden zuletzt Sonn- und Feiertags angeboten, sollen aber ab der kommenden Woche täglich zur Verfügung stehen. Der nächste Termin ist dennoch Sonntag, 21. Juni, in der Zeit von 11 bis 18 Uhr. Das Angebot ist zu finden über die Webseite des Fördervereins unter www.schloss-horst.de.

Auf eigene Faust

Innerhalb der Öffnungszeiten können Besucher natürlich auch das Schloss auf eigene Faust erkunden. Für sie hat Wolf Hoffmann einen besonderen Tipp: „Ein unbedingtes Muss ist der Auferstehungskamin im Kaminzimmer. Der ist von 1565 und unverändert. Das ist einzigartig.“

Die Abbildungen zeigen im unteren Bereich das Jüngste Gericht, im oberen Bereich Adam und Eva und dazwischen den Tempel zu Jerusalem. „Schloss Horst hatte zehn solcher Bildkamine. Im Haus sind noch drei erhalten. Ein weiterer ist der Historienkamin im Rittersaal, und im Obergeschoss gibt es noch ein Fragment eines Kamins.“ Erhalten seien jedoch noch mehr. Nur sind sie quasi umgezogen. „Die Familie von Fürstenberg kaufte 1706 das Schloss Hugenpoet. Dahin hat sie drei Kamine gebracht. Die kann man sich dort anschauen – und sie sind vergleichbar schön.“ Die restlichen vier Sandsteinkamine hätten die Zeiten jedoch nicht überdauert.

Ferienprogramm

Lange habe man überlegt, so Wolf Hoffmann, und sich dann doch entschieden, in den Sommerferien ein coronakonformes Ferienprogramm anzubieten. Dann heißt es: „Edle Ritter und wilde Pferde im Emscherbruch“. Die wilden Pferde wurden im Mittelalter eingefangen, um als Arbeitstiere, Reitpferde, aber auch als Schlachtrösser für edle Ritter zu dienen. Beim Sommerferienprogramm stehen sie im Mittelpunkt.

Auf dem Programm stehen ein Reitturnier, Lassowerfen und ein Hufeisenspiel. Eine Pferdekennerin stellt vor, was man alles mit Pferdehaar machen kann, zudem wird selbst gebastelt: Quasten aus Pferdehaar und Steckenpferde aus Socken, damit jeder auch selbst auf einem stolzen Ross nach Hause reiten kann. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis zehn Jahren. Die Termine sind Dienstag, 30. Juni, Dienstag, 7. Juli, und Dienstag, 14. Juli, jeweils in der Zeit von 10 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich unter 0209/1696131. Kosten: acht Euro.