Gelsenkirchen-Feldmark. Der Circus Probst lädt zum Kultursommer in sein Zelt in den Gelsenkirchener Revierpark. Mit Akrobatik, Tier-Schau, Clowns und Musik-Gastspielen.

Für Familie Probst und deren Mitarbeiter war der Freitag der 13. in diesem Jahr ein echter Pechtag: Es war der Tag, an dem klar wurde, dass ihre geplante Circus-Tournee quer durch Deutschland aufgrund von Corona nicht stattfinden darf. Ein schwerer Schlag für die derzeit 30 Circus-Mitglieder und 70 Tiere, die es zu ernähren gilt.

Maskenpflicht auf dem Gelände und viel Frischluft im Zelt

Nervenkitzel inklusive: Seilartistin Isabell Maatz verbindet Anmut mit Kraft und Können.
Nervenkitzel inklusive: Seilartistin Isabell Maatz verbindet Anmut mit Kraft und Können. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

In Absprache mit dem Gelsenkirchener Gesundheitsamt und dank umfangreichem Sicherheitskonzept konnte das rot-gelbe Circus-Zelt nun im Revierpark aufgeschlagen werden. Im Zelt gibt es ab sofort eine unterhaltsame Show mit reduzierter Belegschaft, die die laufenden Kosten decken hilft. Freitags bis sonntags sowie an Feiertagen jeweils um 15 Uhr heißt es derzeit wieder: Mange frei – im Rahmen der Corona-Regeln! Dazu gehört die Maskenpflicht beim Betreten des Geländes. Im Vorzelt dürfen Masken an den Tischen zum Verzehr von Getränken, Popcorn Zuckerwatte und anderen Leckereien abgenommen werden. Nach dem Verlassen der Tische werden diese desinfiziert. Gleiches gilt beim Toilettengang, wo eine Mitarbeiterin mit Desinfektionsmittel die Hygiene sichert. „Das Ordnungsamt hat uns bereits kontrolliert und war vollkommen zufrieden“, versichert Circus-Direktorin Brigitte Probst.

Nur bis zu 100 Besucher auf den 1300 Plätzen erlaubt

Das Hauptzelt wirkt nahezu leer. Platz bietet es für 1300 Menschen, doch derzeit dürfen nur 100 Leute hinein. Familien können zusammensitzen, aber zwischen den einzelnen Besuchergruppen muss ein Abstand von zwei Metern nach unten, oben und zur Seite gewährleistet sein. Mitarbeiter führen die Besucher zu den Plätzen. Am Sitzplatz darf die Maske abgenommen werden. Die Luft im Zelt ist ständig in Bewegung – dafür wurden die unteren Zeltplanen hochgeklappt und Luftlöcher an der Decke geschaffen.

Tickets telefonisch vorbestellen

Die Circus-Tickets kosten für Erwachsene auf der Tribüne 14 Euro, für Kinder 12 Euro. Für Logenplätze werden für Erwachsene 18 Euro, für Kinder 16 Euro fällig. Während der Sommerferien gibt es täglich um 15 Uhr eine Zirkusvorstellung.

Tickets müssen telefonisch unter 0175/7978449 vorbestellt werden. Die Probst-Gemeinschaft verkauft derzeit auch DVDs vergangener Shows und Souvenirs. Bestellungen sind möglich über Ebay-Kleinanzeigen und per Mail an info@circus-probst.de. Eine Auswahl gibt es unter: https://bit.ly/3btmwdS

Tierische Akrobatik gehört zum Programm. 70 Tiere haben ihr Quartier in den Ställen im Revierpark Nienhausen.
Tierische Akrobatik gehört zum Programm. 70 Tiere haben ihr Quartier in den Ställen im Revierpark Nienhausen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Optisches Vergnügen mit hohem Unterhaltungswert plus Nervenkitzel

Auch wenn viele Artisten in die Heimatländer abgereist sind: Das einstündige Programm mit der circensischen Kernmannschaft hat einiges zu bieten. Humorige, aber auch akrobatische Clownerie, atemberaubende Artistik in der Höhe, Trampolinspringen, Jonglage, Pferdedressur, Nummern mit Stier, Kamelen, Lamas, kletternden Ziegen, Gute-Laune-Musik, aufwendigen Kostümen und Lichteffekten. Vor allem das junge Publikum ist unüberhörbar begeistert.

Endlich wieder Circus!

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Der Circus Probst öffnet am Samstag, 6. Juni 2020, sein Zirkuszelt zum „Kultursommer im Revier“ mit einer kurzen Vorstellung, Tierschau und Ponyreiten im Revierpark Nienhausen in Gelsenkichen, hier reitet Leonie auf einem Pony. Es ist eine Art Notprogramm für den 1865 gegründeten Circus, der in der Coronakrise alle eigentlich geplanten Auftritte in vielen Städten absagen musste. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
Der Circus Probst öffnet am Samstag, 6. Juni 2020, sein Zirkuszelt zum „Kultursommer im Revier“ mit einer kurzen Vorstellung, Tierschau und Ponyreiten im Revierpark Nienhausen in Gelsenkichen, hier reitet Leonie auf einem Pony. Es ist eine Art Notprogramm für den 1865 gegründeten Circus, der in der Coronakrise alle eigentlich geplanten Auftritte in vielen Städten absagen musste. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht
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Wer mag, kann nach der Vorstellung über einen mit Holzspänen markierten Weg die Tiere aus nächster Nähe betrachten. Tierfreunde können sich dabei auch von den guten Auslaufmöglichkeiten der Vierbeiner überzeugen. Das laut Brigitte Probst gut 20.000 Quadratmeter große Gelände ist mit Ställen, Auslaufflächen, Kletter- und Kratzgelegenheiten sowie grüne Weiden ausgestattet. Allein für das Tierfutter benötigt die Circus-Chefin monatlich an die 7000 Euro.

Im Circus-Zelt wird Ende Juni auch „Gejazzt“

Den Tieren ganz nahe kommen können Besucher auch jenseits der Vorstellung gegen eine Gebühr. Auch Ponyreiten ist im Angebot.
Den Tieren ganz nahe kommen können Besucher auch jenseits der Vorstellung gegen eine Gebühr. Auch Ponyreiten ist im Angebot. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ein Besuch der Tierschau ist übrigens auch unabhängig vom Zirkusbesuch täglich zwischen 10 und 18 Uhr gegen eine Gebühr von vier Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder möglich. Der Biergarten am Vorzelt wartet ebenfalls mit Bierzeltgarnituren in gebührendem Sicherheitsabstand und alkoholischen wie nichtalkoholischen Getränke auf Besucher. Für Kinder wird Ponyreiten angeboten.

Das Zelt wird indes nicht allein ist für Circensisches genutzt. Am 26. Juni gastiert hier beispielsweise „Gejazzt“, am 7. August spielen die Band „Kuult“ und „The Servants“. Brigitte Probst freut sich über entsprechende Anfragen, die bereits bis in den September hineinreichten. An jedem Samstag sowie an Fronleichnam um 11 Uhr ist zudem das Kölner Figurentheater zu Gast, dem ebenfalls die Einnahmen aufgrund von Corona wegbrachen. Wer das Circuszelt für Veranstaltungen (oder auch Zeugnisvergaben) mieten möchte, kann sich per Mail an info@circus-probst.de melden. Circus-Chefin Brigitte Probst dazu: „Für uns sind das alles Möglichkeiten zu überleben, ansonsten ist bald das komplette gesparte Geld aufgebraucht.“