Feldmark. Nach dem SSV/FCA Rotthausen hat es auch beim Tennisclub TG GW Gelsenkirchen einen schweren Einbruch gegeben. Schaden: rund 20.000 Euro.

Kaum, dass der schwere Einbruch auf der Sportplatzanlage „Auf der Reihe“ in Rotthausen publik wurde, meldet sich der TG Gold-Weiß Gelsenkirchen aus dem benachbarten Stadtteil Feldmark: Auch die Tennisgesellschaft ist von Dieben heimgesucht worden. Der Schaden hier ist allerdings fast doppelt so hoch wie bei den Fußballern des SSV /FCA Rotthausen: 15.000 bis 20.000 Euro. Und: Es gibt auffällige Parallelen bei beiden Taten.

Elisabeth Blauser und Oliver Boldt sind noch immer fassungslos. „Die Diebe müssen mit einem Lkw vor Ort gewesen sein und viel Zeit gehabt haben, denn sie haben bei uns radikal ausgeräumt: Rasenmäher, Aufsitzrasenmäher, sämtliche Werkzeuge, Gartengeräte - ja selbst die Riesensonnenschirme auf der Terrasse haben die Täter aus ihren Verankerungen heraus- und die Kuppeln der Laternen abgeschraubt, etwa ein Dutzend an der Zahl - dazu haben sie die komplette Außenmöblierung auf der Terrasse des Vereinsheims mitgehen lassen.“

Der Beutezug geschah in der Nacht von auf Donnerstag, 22./23. April. Nach Angaben der Polizei müssen die Täter zwischen 19 Uhr und 9.30 Uhr die Garage und den Getränkeschuppen des Vereins aufgebrochen und den Außenbereich des Vereinsheims leergeräumt haben. Augenscheinlich waren auch hier gut organisierte und ebenso kräftige Täter am Werk, um die beachtliche Menge an Diebesgut abzutransportieren.

Videoüberwachung schlägt mit bis zu 5000 Euro zu Buche

Beim SSV/FCA Rotthausen haben sich die Täter in der Nacht des 25./26. Mai sogar die Mühe gemacht, vier gefüllte Kühlschränke (mit insgesamt zwölf Kisten Inhalt) mit nicht alkoholischen Getränken mitgehen zu lassen, nebst Flachbildfernseher, Gartengeräten, Musikanlage und mehr. Auch dürfte in beiden Fällen schweres Bruchwerkzeug zum Einsatz gekommen sein. Bei den Fußballern sind am Vereinsheim fingerdicke Stahlgitter durchtrennt worden, bei den Tennisfreunden war die Garage mit ihrem elektrischen Tor nach Vorgabe der Versicherung zusätzlich durch Stahlbügel gesichert. In diesen Punkten ähneln sich beide Einbrüche, weshalb die Polizei einen Zusammenhang nicht ausschließt.

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Es gibt aber einen Unterschied: Die Fußballanlage und die Gebäude „Auf der Reihe“ werden per Kamera videoüberwacht. Ein Vorteil, denn auf den Aufnahmen sind die Einbrecher zu sehen. Die Polizei fahndet derzeit nach fünf Personen.

Laterne ohne Kuppel: Die Täter haben rund ein Dutzend Glaskuppeln abgeschraubt.
Laterne ohne Kuppel: Die Täter haben rund ein Dutzend Glaskuppeln abgeschraubt. © Foto: TG GW Gelsenkirchen

„Unser Gelände verfügt zwar über einen drei Meter hohen Zaun“, sagt TG-Geschäftsführer Oliver Boldt. Und auch das Vereinsheim sei alarmgesichert. „Aber über Kameraüberwachung verfügen wir nicht.“ Das verringert natürlich die Chancen, dass die Täter identifiziert werden können. Deshalb rüstet der Verein auf. Die TG hat sich Boldt zufolge schon um einen Kostenvoranschlag bemüht, um das komplette Gelände, Gastronomie und Parkplätze von hochauflösenden Objektiven ins Visier nehmen zu lassen. Kostenpunkt: 4000 bis 5000 Euro.

Clubhaus ist erst 2012 neu errichtet worden

Nach Angaben des Vereins TG GW Gelsenkirchen hat ein Gutachter bereits den Schaden in Augenschein genommen. Die volle Summe dürfte der Verein aber nicht ersetzt bekommen, sondern nur den Zeitwert.

Das schöne Wetter und die Lockerungen nach dem Lockdown haben dazu geführt, dass die sechs Tennisplätze des Vereins in der Feldmark wieder besser besucht werden.

Das Clubhaus wurde im Jahr 2012 erst neu gebaut.

„Solche Ausgaben treffen uns zur Unzeit“, sagen Elisabeth Blauser und Oliver Boldt. Denn wie bei den Fußballern fehlen mangels Wettkampf- oder Turnierbetrieb „überlebenswichtige Einnahmen“. Die 170 Mitglieder des Vereins im Naturschutzgebiet in der Feld müssen daher wohl über ihren Mitgliedsbeitrag tiefer in die Tasche greifen, um die Investition in mehr Sicherheit stemmen zu können. Aber auch die monatlichen Abschläge fließen derzeit spärlicher - einige Tennisfreunde haben laut Boldt wegen der Corona-Pandemie ihre Beiträge ausgesetzt.