Gelsenkirchen. Das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen hat sein Programm vorgestellt. Termin für den Neustart in Corona-Zeiten soll der 5. September sein.

Das Musiktheater im Revier wagt den Neuanfang. Zwar bleibt es beim beschlossenen Ende der laufenden Spielzeit, ab 5. September aber sollen sich die Türen des Opernhauses für die neue Saison wieder öffnen. Mit aller gebotenen Vorsicht, wie Generalintendant Michael Schulz bei der Programmvorstellung am Donnerstag betonte. So terminierte der Theatermacher zunächst einmal die Spielzeit nur bis zum Ende dieses Jahres. Für 2021 stehen zwar die Inszenierungen, nicht aber die Aufführungstermine.

Im noch immer weitgehend stillen und leeren Musiktheater atmete der Intendant hörbar durch: Endlich wieder Menschen im Haus! Gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Baranowski stellten Michael Schulz, Generalmusikdirektor Rasmus Baumann, Tanzcompany-Chef Giuseppe Spota und die Leiterin des Puppentheaters, Gloria Iberl-Thieme, die Pläne für den Herbst vor. Mit der Gewissheit, so Geschäftsführer Tobias Werner, „dass sich in der Corona-Krise fast stündlich etwas an den Regelungen ändert“.

Maximal 260 Besucher im Großen Haus, 70 Gäste im Kleinen Haus

Abstand halten in Zeiten von Corona - das gilt natürlich auch für Pressekonferenzen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Baranowski stellten Michael Schulz, Generalmusikdirektor Rasmus Baumann, Tanzcompany-Chef Giuseppe Spota und die Leiterin des Puppentheaters, Gloria Iberl-Thieme, die Pläne für den Herbst vor.
Abstand halten in Zeiten von Corona - das gilt natürlich auch für Pressekonferenzen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Baranowski stellten Michael Schulz, Generalmusikdirektor Rasmus Baumann, Tanzcompany-Chef Giuseppe Spota und die Leiterin des Puppentheaters, Gloria Iberl-Thieme, die Pläne für den Herbst vor. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Das nun aber ist der Stand von heute: Wenn am 5. September im Kleinen Haus mit dem Stück „Puppet Masters“ die Puppen tanzen und „Frau Luna“ am gleichen Abend im Großen Haus im Operetten-Mondschein funkelt, dann werden längst nicht alle Plätze belegt sein. Ins Große Haus dürfen maximal 260 Zuschauer (statt knapp über 1000), das Kleine Haus dürfen höchstens 70 Menschen besuchen (statt über 300). Kontaktdaten werden auf jeden Fall festgehalten, an den Einlass- und Pausenregeln wird derweil noch gefeilt.

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Bei der Konzeption des Spielplans spielte die Besetzung eine nicht unwesentliche Rolle. So entschied man sich mit „L’Orfeo“ von Claudio Monteverdi in der Regie von Rahel Thiel (Premiere 17. Oktober) und Georg Friedrich Händels „Giulio Cesare in Egitto“ in der Regie des Hausherrn (14. November) für gleich zwei Barockopern, die ohne üppiges Personal auskommen. Schließlich gilt es, auch im Orchestergraben mit Abstand musizieren zu können.

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Ab 5. September sollen sich die Türen des Opernhauses für die neue Saison wieder öffnen.
Ab 5. September sollen sich die Türen des Opernhauses für die neue Saison wieder öffnen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Sparte Puppentheater wird sich ab 19. September dem Musiktheater „The Black Rider“ von Tom Waits, William Burroughs und Robert Wilson widmen, ein fantasievolles Musical frei nach der Oper „Der Freischütz“. Mit „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ lockt ab 28. November das Figurentheater Kinder ab acht Jahren in Kleine Haus.

Kartenverkauf, Vorbestellungen, Schutzmaßnahmen

Ab 2. Juni nimmt das Musiktheater Anfragen und Bestellungen zu Abonnements entgegen. Ein Bestellformular findet sich auf der Website (www.musiktheater-im-revier.de) und liegt an der Theaterkasse aus.

Ab dem 15. Juni startet dann der freie Kartenverkauf. Die Theaterkasse öffnet von Montag bis Freitag von 10 bis 18.30 Uhr. Die Kasse bleibt geöffnet bis zum Beginn der Spielzeitferien am 29. Juni.

Der Eintritt ins Kassenfoyer erfolgt ausschließlich nach Aufforderung durch die Mitarbeiter und ist nur mit Mund-Nasen-Bedeckung möglich.

Der Verkauf von Karten für alle Vorstellungen bis Ende 2020 findet ausschließlich über die Theaterkasse statt. Es wird keinen Verkauf über das Internet oder über Vorverkaufsstellen geben. Die Abo-Preise bleiben stabil, sagt Geschäftsführer Tobias Werner, andere Karten werden moderat erhöht.

Und dann gibt’s noch Theater mit Gottes Segen sozusagen, denn die Oper „Curlew River“, eine Art Mysterienspiel von Benjamin Britten, wird am 20. November Premiere in der Propsteikirche St. Augustinus feiern und dann durch unterschiedliche Gotteshäuser touren (Regie Carsten Kirchmeier).

NPW startet am 14. September mit Sinfoniekonzert

Auch die Neue Philharmonie Westfalen geht wieder an den Start, am 14. und 20. September mit dem 1. Sinfoniekonzert. „Das Programm ist abhängig von den Abstandsregeln“, sagt GMD Rasmus Baumann. „Wir sind flexibel und stimmen das Repertoire auf die Vorgaben ab.“

Richtig schwierig bleibt es bislang für die Tänzerinnen und Tänzer, denen jedes Pas de deux versagt bleibt, und vor allem für den Opernchor. Dessen Mitglieder sind derzeit in Kurzarbeit und werden vorerst wegen der Gefahr durch Aerosole nicht gemeinsam singen können.

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Die fürs nächste Jahr geplanten Produktionen stellen wir in den nächsten Tagen vor.

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