Gelsenkirchen. Am Samstag, 25. April ist internationaler Tag des Baumes. 2020 steht die Robinie im Mittelpunkt. In Gelsenkirchen ist sie häufig anzutreffen.

Am Samstag, 25. April, ist der internationale Tag des Baumes – seit 1952 ist das so, nach einem Beschluss der Vereinten Nationen. Und so schön der für den Samstag angekündigte Sonnenschein für uns Menschen sein mag, so dramatisch ist er für die allermeisten Bäume in Gelsenkirchen, die unter dem fehlenden Niederschlag leiden. Da scheint es sehr passend, dass in diesem Jahr die Robinie, auch Scheinakazie genannt, zum Baum des Jahres gekürt worden ist. Gerade in Gelsenkirchen und im gesamten Ruhrgebiet ist dieser Baum, der ursprünglich aus Nordamerika stammt, an vielen Stellen im Stadtgebiet – auch am Straßenrand – zu finden.

Besonders viele Exemplare der Gattung, die seit 300 Jahren in Deutschland angebaut wird, stehen allerdings im Forstwald Rheinelbe. Derzeit sehen die Bäume noch vergleichsweise unspektakulär aus. Zur Blütezeit allerdings entwickeln sie sich zum echten Hingucker. Die weißen Blüten hängen in bis zu 25 Zentimeter langen Trauben an den Zweigen und verströmen einen starken Duft. Bienen und Insekten bieten diese Blüten reichlich Nektar. Der Honig der Robinie ist unter der Bezeichnung „Akazienhonig“ im Handel, wie Forstamtsleiter Peter Bergen erklärt.

Gedeiht auch auf Halden und am Bahndamm

Die Blüten der Robinie hängen an langen Trauben und duften intensiv.
Die Blüten der Robinie hängen an langen Trauben und duften intensiv. © Jan Preller

Häufig anzutreffen sind Robinien auch auf begrünten Halden und an Bahndämmen. Der Grund: Der Baum ist extrem anspruchslos und unkompliziert. Die Robinie liebt es hell und warm, könnte daher auch einen klimaangepassten Mischwald bereichern, wie Peter Bergen erklärt. Die Laub- und Nadelbäume leiden nach den beiden Dürrejahren schließlich sehr, werden vom Borkenkäfer angegriffen.

Robinien sind aber nicht nur als Baum anspruchslos. Ihr Holz ist zudem widerstandsfähig gegen Holzfäule, biegsam und äußerst hart. Wegen seiner hohen Witterungsbeständigkeit wird es häufig für Spielplatzgeräte und Gartenmöbel genutzt und daher eine gute Alternative zu Tropenhölzern.

Zur Einführung des Tages des Baumes kam es 1952, weil in jenen Jahren mehr Holz geschlagen wurde, als nachwachsen konnte. Nach dem Krieg nutzten viele Bürger in den kalten Wintern viel Brennholz, auch die Alliierten hatten mehr Holz den Wäldern entnommen, als für Nachhaltigkeit tragbar war. Der Tag des Baumes soll an ihre Bedeutung für die Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft erinnern.